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Asche von Pflanzen, tierischen Stoffen nnd Brennstoffen.
Das Filtrat versetzt man event. unter Zusatz von etwas Essigsäure mit einer
hinreichenden Menge von oxalsaurem Ammon, erhitzt bis zum anfangenden Kochen
und bestimmt den Kalk nach S. 28 No. 3.
Das Filtrat vom oxalsauren Calcium wird bis auf etwa 150 ccm konzentriert,
mit etwas phosphorsaurem Natrium — in den meisten Fällen genügt die bereits
vorhandene Phosphorsäure — versetzt, mit Ammoniak übersättigt, etwa 12 Stunden
stehen gelassen und die Magnesia in üblicher Weise als pyrophosphorsaures
Magnesium gewogen.
Enthält die Asche deutliche Mengen Mang an, ohne daß dieses vorher aus
gefällt wurde, so setzt man nach Fällung mit Ammoniumoxalat 1 ) 20 ccm Zitronen
säurelösung (500 g im Liter) hinzu, neutralisiert mit Ammoniak, setzt event. unter
beständigem Fmrühren noch phosphorsaures Natrium hinzu und schließlich noch
1 / s Volumen 10°/ o iges Ammoniak. Auf diese Weise geht kein Mangan in den
Magnesium-Ammoniumphosphat-Niederschlag mit über. Richtiger aber ist die vor
herige quantitative Fällung und Bestimmung des Mangans vor der Fällung des Kalkes
nach S. 26, weil es sonst zu leicht die Bestimmung des Kalkes und der Magnesia
fehlerhaft beeinflußt.
Soll neben dem Eisenoxyd auch Tonerde, welche mitunter, besonders in
Aschen von Pilzen auftritt, bestimmt werden, so fällt man eine zweite Menge der
Aschenlösung — womöglich 400 ccm — nach annähernder Neutralisation mit
Ammoniak oder Natriumkarbonat mit Ammonium- oder Natriumazetat, löst den Nieder
schlag in verdünnter Schwefelsäure, reduziert mit chemisch reinem Zink usw. nach
S. 19 und titriert das Eisen mit Kaliumpermanganat (vergl. S. 24 No. 2). Die Menge
Tonerde ergibt sich aus der Differenz, indem man von der aus der gewogenen phosphor-
sauren Tonerde + Eisenoxyd berechneten Menge — der Hälfte des Niederschlages
— die titrierte Menge Eisenoxyd abzieht (vergl. auch unter „Düngemittel“ S. 160).
Das vorstehende Trennungsverfahren ist zwar für viele Fälle ausreichend und
wird wegen seiner bequemen Durchführbarkeit gern angewendet; wenn es sich aber
um ganz genaue Untersuchungen handelt, ist es nicht empfehlenswert; denn
einerseits kann leicht Calciumphosphat mit in den Niederschlag von Eisen-Aluminium
phosphat, andererseits in den von oxalsaurem Calcium übergehen, letzteres auch
Spuren von Magnesiumphosphat mit niederreißen, während oxalsaures Calcium als nicht
ganz unlöslich in Essigsäure mit in den Niederschlag von Magnesiumammoniumphosphat
übergehen kann. Für eine genaue Bestimmung dieser Bestandteile muß man daher
die Niederschläge entweder wieder auflösen und durch neue Fällung reinigen oder
man entfernt, wie Tollens (1. c.) empfiehlt und worauf Yerf. schon früher 2 )
aufmerksam gemacht hat, vorher die Phosphorsäure und bestimmt in der
phosphorsäurefreien Lösung Mangan, Kalk und Magnesia.
Die Abseheidung der Phosphorsäure kann entweder durch chemisch reines
Zinn in salpetersaurer Lösung der Asche oder ebenso angenehm und einfach durch
Zusatz von Eisenchlorid-Lösung von bekanntem Gehalt zu der salzsauren Aschen
lösung geschehen; in letzterem Falle setzt man so viel Eisenchlorid zu, als zur Bindung
der Phosphorsäure (als FeP0 4 ) erforderlich ist, macht mit Ammoniak alkalisch,
darauf mit Essigsäure schwach sauer, fügt noch Ammonazetat zu, kocht, filtriert usw.
Da der Niederschlag von Eisenphosphat auch Mangan mit niederreifit, so muß er
zur quantitativen Bestimmung des letzteren nochmals gelöst und gefällt werden;
’) In diesem Palle ist auch der ausgefällte Kalk noch besonders auf Mangan zu
prüfen.
2 ) Landw. Versuchs-Stationen 1868, 10, 396.