Full text: Die Untersuchung landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe

Pflanzenasclie. 
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das Filtrat hiervon wird mit dem ersteren vereinigt, das Ganze eingeengt und in 
dieser Lösung Mangan, Kalk und Magnesia wie üblich bestimmt. 
Für die Bestimmung des Eisenoxyds muß dann ein besonderer Teil der Aschen 
lösung, wie vorstehend angegeben ist, verwendet werden. 
Bei Pflanzenbeschädigungen durch industrielle Abwässer oder 
Hüttenrauch — auch die Metallsulfate scheinen ebenso wie die Schwefelsäure und 
schweflige Säure durch die Blätter aufgenommen zu werden — wird vielfach zum 
Nachweise dieser Beschädigungen auch die Bestimmung von Blei, Kupfer oder Zink 
(mitunter auch von Arsen) notwendig. Zwar kommen Kupfer und Zink als natür 
liche Bestandteile in sehr geringer Menge ziemlich stark verbreitet in den ver 
schiedensten Pflanzen vor, diese Menge ist aber bedeutend höher, wenn es sich um 
derartige Beschädigungen handelt. 1 ) Um für solche Fälle in der Beurteilung sicher 
zu gehen, untersucht man als Gegenproben gesunde Pflanzen und Pflanzenteile 
derselben Art, welche in der Nähe unter denselben Boden- und klimatischen Ver 
hältnissen, aber so gewachsen sind, daß sie dem vermuteten schädlichen Einfluß 
nicht ausgesetzt waren. 
In diesem Falle wird aber zweckmäßig nicht die Asche zur Bestimmung ver 
wendet, sondern die Pflanzenstoffe werden, wie A. Halenke u. a.-) vorgesclilageu 
haben, mit chemisch reiner Schwefelsäure und Kaliumsulfat (vergl. S. 138 b) auf 
geschlossen. Man rechnet auf 1 g Substanz 5 ccm konzentrierte Schwefelsäure und 
verwendet 10—26 g Substanz, Die vollständige Zerstörung der organischen Substanz 
kann man gegen Ende durch Zusatz von etwas Kaliumsalpeter beschleunigen. Die 
überschüssige Schwefelsäure verraucht man zum größten Teil in einer Platinschale, 
verdünnt mit Wasser und scheidet Blei als Sulfat in bekannter Weise durch Zusatz 
von Alkohol aus oder man fällt Kupfer und Blei in der mäßig sauren (d. h. nach 
teilweisem Abstumpfen der Schwefelsäure mit Natriumkarbonat) verdünnten Lösung 
durch Schwefelwasserstoff, trennt und bestimmt beide nach S. 42. Wenn erforderlich, 
prüft man den Schwefel Wasserstoff-Niederschlag auf Arsen und bestimmt dieses in be 
kannter Weise als „Schwefelarsen“ oder „arsensaures Ammon-Magnesium“ nachS. 178 b. 
Wenn von schweren Metallen nur Zink zugegen ist, so fällt man, wie vorhin 
angegeben ist, Eisenoxyd -j- Tonerde als phosphorsaure Salze mit Ammonium 
oder Natriumazetat, leitet in das essigsaure Filtrat Schwefelwasserstoff, sammelt 
d as ausgeschiedene Schwefelzink, löst dieses in verdünnter Salzsäure, indem man 
den Schwefel mit etwas chlorsaurem Kalium oxydiert, versetzt mit überschüssigem 
Ammoniak und filtriert den nötigenfalls entstehenden Niederschlag ab macht die 
ammoniakalische Lösung essigsauer und fällt nochmals mit Schwefelwasserstoff. 
1)er so gesammelte und mit Schwefelwasserstoff ausgewaschene Niederschlag isU s 
reines Schwefelzink anzusehen; es wird entweder nach dem Glühen im ^ asseis o 
ströme als solches bestimmt oder in verdünnter Salzsäure gelöst, xe osung zur 
Oxydation des Schwefels mit einigen Körnchen chlorsauren Kaliums gekocht das 
ZlI »k mit keinem zu großen Uberschuß von Natriumkarbonat gefallt und 
w ie üblich als Zinkoxyd gewogen. 
d) Phosphorsäure. 100 ccm oder 200 ccm der oben erwähnten Losung von 
500 ccm werden mit Ammoniak neutralisiert, mit Salpetersäure wieder ungesäuert 
°der besser mehrmals mit Salpetersäure zur Trockne verdampft, mit dieser wieder 
angenommen und die Phosphorsäure nach dem Molybdänverfahren bestimmt (b. 150). 
Taucü sind die betreffenden Böden, in welchen die Pflanzen bezw. Bäume ge 
wachsen sind, auf diese Bestandteile zu untersuchen 
2 ) Zeitschr. f. Untersuchung d. Nahrungs-u. Genußmittel 1899, 2, 128; 1900, ., 
19 03, «, 643.
	        
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