Full text: Die Untersuchung landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe

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Rohstoffe und Erzeugnisse der Zuckerfabrikation, 
des Saftes und berechnet, wenn wie oben für einen Zuckersaft 18,0° Brix und 14,08°/ 0 
Zucker gefunden sind, den Eeinheitsquotienten nach der Gleichung: 
x : 100 = 14,08 :18,0 oder x = 
100x14,08 
18,0 
= 78,2 0 
Io- 
Dieses ist aber nur der scheinbare Reinheitsquotient; um den wirklichen Rein 
heitsquotienten zu finden, muß man den Gehalt des Rübensaftes an Wasser bezw. an 
Trockensubstanz direkt ermitteln. 
Man bringt zu dem Zweck in trockne flache Porzellanschälchen etwa 20 g ab 
gesiebten geglühten Quarzsand und ein entsprechend kleines Glasstäbchen, wägt, gibt 10 bis 
20 ccm Rttbensaft hinzu, wägt wieder und stellt das Ganze nach innigem Vermischen des 
Saftes mit dem Sand in einen Trockenschrank; läßt sich der Zuckersaft nicht gleich mit 
dem Sand innig vermengen, so stellt man das Schälchen 15—30 Minuten in den Trocken 
schrank, bis der Saft flüssiger geworden ist, verreibt alsdann die Masse miteinander und 
trocknet bei 105—110° bis zur Beständigkeit des Gewichtes. 
Die Differenz zwischen der Summe (Wasser -f- Zucker) von 100 gibt die Menge 
Niehtzucker; ist also z. B. der Wassergehalt zu 82,42 °/ 0 gefunden, so ist 
Wasser 82,42 °/ 0 , 
Zucker 14,08 „ 
also Niehtzucker . . 3,50 
oder der wirkliche Eeinheitsquotient 
14,08 x 100 
17,58 
80,09 o/o. 
Durch Multiplikation des gefundenen Zuckergehaltes mit den Reinheits 
quotienten (scheinbarem oder wirklichem) und durch Division mit 100 erhält man die 
14 08 x 78 2 
Stammersohe Wertzahl (scheinbare oder wirkliche), also — 2 —iöö—' = 11,01 
(scheinbare Wertzahl) und 14,08 = p 1,88 (wirkliche Wertzahl). 
3. Bestimmung des Wassers. Die Bestimmung des Wassers wird gewöhnlich 
mit dem Rübenbrei ausgeführt. Etwa 10 g des Breies werden in einen flachen 
Tiegel (von Kupfer oder Nickel oder Porzellan von etwa 5—6 cm oberem Durch 
messer und 3 cm Höhe) abgewogen, darin tunlichst locker geschichtet, anfänglich 
bei 50—60°, zuletzt bei 105—110° bis zur Gewichtsbeständigkeit getrocknet. Hat 
man „geschliffenen“ Brei, so verreibt man denselben zweckmäßig mit in dem Tiegel 
vorher ausgetrockneten Quarzsande. 
Soll für eine ausführliche Untersuchung der Zuckerrübe eine größere Menge 
lufttrockner Rübenmasse gewonnen werden, so verfährt man wie bei „Futterrüben“ 
nach S. 266. 
4. Bestimmung des Mark- bezw. Saftgehaltes, a) Durch Auswaschen des 
Rübenbreies. Etwa 20 g des möglichst feinen und von gröberen Stücken gänzlich 
freien Breies werden auf einem Tarierblech von Neusilber abgewogen, in ein Becher 
glas gebracht, mit etwa 400 ccm Wasser übergossen und damit unter Umrühren 
20—25 Minuten in Berührung gelassen. Darauf saugt man die überstehende 
Flüssigkeit mittels der Wasserstrahlpumpe ab, indem man in das Becherglas ein 
trichterförmig ausgezogenes Glasrohr taucht, dessen trichterförmiger Ansatz (von 
1,5 cm Weite) mit einem enganschließenden Pfropfen von feinem Pilz (Klavierfilz) 
versehen ist. Sobald der Rückstand im Becherglase hinreichend trocken erscheint, 
gießt man neues Wasser auf den Rückstand und wiederholt diese Behandlung so 
oft, wie noch lösliche Stoffe an das Wasser abgegeben werden (vergl. auch S. 219, 
Fig. 33).
	        
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