Full text: Die Untersuchung landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe

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Rohstoffe und Erzeugnisse der Zuckerfabrikation. 
Reine Invertzuoker- 
lösungen 
1 °/ 0 Invertzucker, 
99 °/ 0 Saccharose 
5 °/ 0 Invertzucker, 
96 °/ 0 Saccharose 
10 °/ 0 Invertzucker. 
90 °/ 0 Saccharose 
Kupfer 
mg 
InverL 
zuoker 
mg 
Kupfer 
mg 
Invert 
zucker 
mg 
Kupfer 
mg 
Invert 
zucker 
mg 
Kupfer 
mg 
Invert 
zucker 
mg 
96,0 
50 
131,5 
50 
103,2 
50 
98,0 
50 
142,9 
76 
182,0 
75 
153,6 
75 
146,0 
75 
188,9 
100 
230,0 
100 
203,3 
100 
192,7 
100 
233,2 
125 
227,5 
125 
249,0 
125 
238,2 
125 
276,8 
150 
323,6 
150 
293,4 
150 
284,0 
150 
318,9 
175 
370,8 
175 
337,0 
175 
327,8 
175 
360,3 
200 
417,3 
200 
379,3 
200 
371,1 
200 
400,1 
225 
— 
— 
420,1 
225 
409,2 
225 
428,2 
245 
— 
— 
439.7 
245 
436,1 
246 
B. Wein hat für die jedem einzelnen Gewicht Kupfer entsprechende Menge Invert 
zucker größere Tabellen berechnet, auf welche verwiesen sei. 1 ) 
Da 1 Teil Invertzucker (bei 17,5°) die optische Wirkung von 0,34 Teilen Saccharose 
aufhebt, so pflegt man den gefundenen Gehalt an Invertzucker nach Meißls Vorschläge 
auch mit 0,34 zu multiplizieren und diese Zahl zu dem Drehungswert zu addieren, um 
den wahren Gehalt an Saccharose zu finden. 
Angenommen, ein Nachproduckt habe 88,7° Drehung ergeben, der Invertzucker sei 
zu 0,59°/ 0 gefunden; demnach wären durch die linksdrehende Wirkung des letzteren 
0,59 x 0,34 = 0,20 °/ 0 Saccharose verdeckt, also der wirkliche Gehalt an Saccharose 
= 88,7 + 0,2 = 88,9 °/ 0 . 
Dieses Verfahren gilt aber nur für den festen Kolonialzucker als zulässig, nicht aber 
für die Zuckerabläufe aller Art, da in diesen der Invertzucker häufig inaktiv ist. 
Um einen Zuckerablauf darauf zu untersuchen, ob er weniger als 2 °/ 0 Invertzucker 
enthält, verfährt man nach der zolltechnischen Vorschrift wie folgt; 
In einer vorher tarierten Porzellanschale werden genau 10 g des Zuckers oder des 
vorher durch Erwärmen dünnflüssig gemachten Ablaufs abgewogen, in etwa 50 ccm warmem 
Wasser gelöst, in der Schale oder in einem Erlenmeyer-Kolben von 200 ccm Inhalt — 
bei starker Trübung der Zuokerlösung nach der Filtration — mit 50 ccm Fehlingscher 
Lösung (25 com der Kupferlösung und 25 ccm der Seignettesalzlösung) versetzt, zum Kochen 
erhitzt und 2 Minuten im Sieden erhalten. Nach Absetzen des Niederschlages hält man 
den Kolben gegen das Licht und beobachtet, ob die Flüssigkeit noch blau ist. Erscheint 
dieselbe noch blau, so sind weniger als 2 °/ 0 Invertzucker vorhanden. 
Ist die Flüssigkeit nicht mehr blau, so löst man abermals 10 g Zucker oder Zucker 
ablauf in 100 ccm Wasser,-) pipettiert hiervon 2, 4, 6, 8 ccm (also 0,2, 0,4, 0,6 und 0,8 g 
Zucker entsprechend) in ein Reagensgläschen, mischt jede Probe mit 5 ccm Fehlingscher 
Lösung und erhitzt dieselben der Reihe nach zum Kochen. Bleibt die Flüssigkeit bei An 
wendung von 4 ccm der Zuckerlösung noch blau, ist sie aber bei 6 ccm derselben entfärbt, so 
darf man zur quantitativen Bestimmung des Invertzuckers auf 50 ccm Fehlingsche 
Lösung nur 4 g des Zuckers oder des Zuckerablaufea verwenden, dagegen 6 g desselben, 
wenn die 5 ccm Fehlingsche Lösung durch 6 ccm obiger Zuckerlösung noch blau er 
scheinen, durch 8 ccm derselben aber entfärbt werden. 
3. Bestimmung der Rafflnose. In ähnlicher Weise wie der Invertzucker wird 
auch nach E. Creydt 8 ) die Raffinose (C 18 H g2 0 16 + 5H 2 0), welche sich hei der * 2 3 
Ü E. Wein, Tabellen zur quantitativen Bestimmung der Zuckerarten. Stuttgart 1885. 
2 ) Dieselben werden, wenn nötig, mit etwas Bleiessig, aber unter Vermeidung eines 
größeren Überschusses geklärt. 
3 ) Zeitschr. d. deutschen Vereins f. Rübenzuckerindustrie 1888, 972.
	        
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