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Rohstoffe und Erzeugnisse der Stärkefabrikation.
das Volumen der Stärke unberücksichtigt lassen will, kann man die 50 g luft
trockne Stärke auch mit Wasser auf 250 oder 500 ccm auffüllen und von diesem
Filtrat die Hälfte nehmen; man braucht alsdann den Wassergehalt der lufttrocknen
Stärke nicht zu berücksichtigen; die Nichtberücksichtigung des Volumens der Stärke
bedingt aber einen kleinen Fehler.
c) Feste Verunreinigungen. 50 g Stärke werden mit 200 ccm Wasser
und 100 ccm Malzauszug (200 g geschrotenes Malz in 1 1) bei 75° verflüssigt,
dann auf 70° abgekühlt, mit weiteren 100 ccm Malzauszug versetzt und 1 Stunde
bei 52—56 0 im Wasserbade unter Umrühren erwärmt. Nach Umfüllen in ein großes
Beoherglas wird die Flüssigkeit aufgekocht, stark mit kochendem Wasser verdünnt,
nach dem Absetzen die klare Lösung abgehebert und der Bodensatz auf einem ge
wogenen Filter gesammelt. Die Bestimmung und Berücksichtigung der Asche und
des Stickstoffs (in einer 2. Probe) geschieht, wie S. 650 angegeben ist.
3. Trockne (Handels-) Stärke. Auch für die Untersuchung der fertigen Stärke
ist, wie O. Saare hervorhebt, die richtige Probenahme von der größten Bedeutung.
Man soll Einzelproben aus 10 °/ 0 der Säcke bezw. Behälter entnehmen, diese gehörig
mischen, von der Mischung Teilprohen in ein trocknes, dicht verschließbares Glas
oder Blechgefäß — nicht Musterdüten, Säckchen oder Pappschachteln — füllen,
dicht verschließen und den nochmals ira Laboratorium gut durchgemischten Inhalt
für die Untersuchung verwenden (vergl. auch S. 426).
a) Wasser. Um auch hier eine Verkleisterung der trocknen Stärke bei
größerem Wassergehalt zu vermeiden, werden 5—10 g der Stärkeprobe in einem
Wägegläschen abgewogen, in einem gewöhnlichen Trockenschranke eine Stunde bei
50° vorgetrocknet, dann die Temperatur in einer halben Stunde auf 120° ge
steigert und 4 Stunden bei dieser gehalten. Besonders soll die Endtemperatur genau
120° sein.
0. Saare hat auch (1. c. S. 509) ein Verfahren zur Bestimmung des Wasser
gehaltes der Kartoffelstärke angegeben, welches darauf beruht, daß die Kartoffel
stärke verschiedener Herkunft stets ein spezifisches Gewicht von 1,65 hat. Da das
Verfahren aber nur für Kartoffelstärke berechnet und außerdem nur für die Praxis
ausreichende Ergebnisse liefert, so sei hier nur darauf verwiesen.
Auch das Verfahren von Scheibler, welches darauf beruht, daß durch
Mischen von 1 Teil Stärkemehl mit 11,4 °/ 0 Wassergehalt und 2 Teilen Alkohol
von 0,8339 spezifischem Gewicht beide Bestandteile sich indifferent verhalten,
während wasserreichere Stärke Wasser an den Alkohol abgibt und dessen spezifisches
Gewicht erhöht, mag hier nur erwähnt sein.
Der Wassergehalt der Stärke liegt durchweg zwischen 10—15 °/ 0 ; ein Wassergehalt
über 18°/ 0 (nach 0. Saare 20°/ 0 ) muß jedenfalls als hoch bezw. als zu hoch für Prima
ware bezeichnet werden.
b) Stickstoff. Derselbe wird nach Kjeldahl (S. 137) bestimmt.
Der Stickstoff-Gehalt der Stärke schwankt zwischen 0,03—0,70 °/ 0 in der Trocken
substanz, bei reiner Stärke übersteigt derselbe indes nicht 0,16 °/ 0 in der Trockensubstanz.
c) Fett. Fett pflegt in der Stärke nur in Spuren bis höchstens 0,2 °/ 0 vor
handen zu sein und kann im allgemeinen vernachlässigt werden. Seine quantitative
Bestimmung erfolgt nach S. 220, wobei man die abgewogene Stärkeprohe zweck
mäßig erst bei 50° vortrocknet.
d) Stärke. Der Gehalt an Stärke kann meistens aus der Differenz von
100 minus (Wasser -f- Protein + Fett + Asche) berechnet werden. Für eine direkte
quantitative Bestimmung verfährt man nach S. 238 u. ff.