Örtliche Untersuchung.
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Temperatur und bedürfen behufs Verwendung als Trinkwasser gerade so gut einer vor
herigen Reinigung wie Oberflächenwasser.
Im allgemeinen gibt man für Wasserversorgungen einem gut filtrierten Grundwasser
den Vorzug.
d) Filtriertes Wasser; trübes oder zeitweise verunreinigtes Teich-, See-oder Fluß-
wasser wird allgemein der Filtration durch Sandschichten, Sandsteine usw. unterworfen;
eisenhaltige Grundwässer werden erst gelüftet und daun filtriert. Hierbei ist sowohl die
Filtermasse, wie die Art der Filtration zu ermitteln, und ferner, ob die zur Filtration ge
langenden Wässer fortgesetzt oder nur zeitweise verunreinigende Zuflüsse aus bewohnten
Ortschaften oder von Fabriken bezw. industriellen Anlagen erhalten und von welchen.
Für größere Wasserversorgungsanlagen ist eine gemeinsame Reinigung durch
Sandfilter am zweckmäßigsten. Die sog. Hausfilter sind nur ein Notbehelf; da bei
allen früher oder später ein Durchwachsen von Keimen eintritt, so bedürfen sie einer sehr
häufigen Reinigung. Bei Leitungswasser ist auch die Art der Masse der Leitungs
röhren zu berücksichtigen, ob dieselben aus Eisen, Kupfer, Blei oder Zinn mit Bleimantel
bestehen.
2. Untersuchung des Wassers an Ort und Stelle. Nachdem man die unter b
erwähnten inneren und äußeren Verhältnisse des Brunnens festgestellt hat, bestimmt man:
a) Die Tiefe des Brunnens bezw. des Grund Wassers, so
fern diese nicht schon bekannt ist; zu dem Zweck muß der
Brunnen entweder aufgedeckt oder ein neues Bohrloch angelegt
werden.
Die Tiefe kann dann zweckmäßig, wenn das Wasser nicht
sehr flach steht und mit einer Meßstange erreicht werden kann,
mit dem nebenstehenden v. Pettenkofersohen Schalenapparat
(Pig. 299) gemessen werden. Derselbe besteht aus mehreren kleinen
Schälchen, die in einer Entfernung von 0,5 cm an einem Stabe an
gebracht sind; letzterer hängt an einem Meßbande; das oberste
Schälchen bildet den Nullpunkt des Meßbandes. Bei der Messung
wird der Apparat in den Brunnen gelassen, bis er ins Wasser ein
taucht, dann das Meßband an der Bodenoberfläche — bezw. einem
festen Punkt für längere Zeit fortgesetzte Messungen — abgelesen.
Darauf wird der Meßapparat herausgezogen und uachgesehen, wieviel
Schälchen nicht in das Wasser eingetaucht haben; diese Zahl muß
mit 0,5 multipliziert und das Produkt zu der abgelesenen Band
strecke hinzugezählt werden, um die genaue Tiefe des Wasserspiegels
unter der Bodenoberfläche bezw. dem festen Punkt zu erhalten.
b) Die Beschaffenheit des Bodens. Die Beschaffenheit der Bodenschichten bis
zur Wasserschicht des Brunnens, sowie der Bodenschicht, in welcher das Brunnenwasser
sich sammelt, ist schwieriger zu ermitteln als die Tiefe des Brunnens, weil ein ein
faches Aufdecken des Brunnens keinen Aufschluß gibt. Für geringere Tiefen bis zu 3 m
kann man sich des S. 5 abgebildeten Tellerbohrers bedienen, für größere Tiefen sind kräftigere
Bohrvorrichtungen erforderlich; in anderen Fällen können neue Brunnenanlagen oder
sonstige Bohrungen in der Nähe des fraglichen Brunnens Aufschluß geben. Die Bohrungen
selbst werden in unmittelbarer Nähe des Brunnens tunlichst an zwei Seiten vorgenommen.
An diese Ermittelungen schließen sich dann die über die Art der Brunnenwandung,
Bedeckung usw. nach 1b.
c) Prüfung des Wassers auf Geschmack, Geruch und Aussehen, ob hell und
klar usw.
Der Geruch des Wassers tritt durchweg am deutlichsten beim schwachen Erwärmen
desselben auf, der Geschmack dagegen wird zweckmäßig bei etwa 15° ermittelt.
Zur Beurteilung des Aussehens, ob hell und klar, getrübt oder gefärbt, bedient
man sich am besten etwa 70 cm langer und 20 mm weiter Zylinder von farblosem Glase,
in welchen sich auch die Schwebestoffe niedersolllagen und leicht beurteilt werden können.
Die mit Wasser gefüllten Zylinder stellt man auf weißes Papier und beurteilt das
Flg. 289.
Schalenapparat zur
Messung des Grund
wasserstandes nach
v. Pettenkofer.