Schädlichkeit für das Grund- bezw. Brunnenwasser.
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Selbstverständlich muß man auch hier Grund- und Brunnenwasser von ge
sundem, nicht infiziertem Boden tunlichst oberhalb der Grundwasserströmung zum
Vergleich heranziehen.
Dabei empfiehlt es sich, an mehreren Stellen zwischen dem fraglichen Brunnen
und der verunreinigenden Quelle Grundwasserproben zu entnehmen, um den Gang
desselben im Boden zu verfolgen und den Zusammenhang zwischen Brunnen und
verunreinigender Quelle zu beweisen.
Mit vorstehenden Ausführungen habe ich nur die wichtigsten Gesichtspunkte
andeuten wollen, die bei Beantwortung von Fragen, welche die Flußverunreinigung
und deren Schädlichkeit betreffen, zu beachten sind. Ebensowenig wie für Vor
schriften zur Untersuchung der Schmutzwässer, so ist es auch hier nicht möglich,
für alle und jeden Fall allgemein gültige, zu beachtende Regeln zu geben, weil die
Verhältnisse gar zu vielseitig sind.
Die chemische Untersuchung selbst bietet in den seltensten Fällen Schwierig
keiten ; bezüglich der Schädlichkeit der verunreinigenden Bestandteile der Abwässer
sind in des Verfassers Schrift: „Die Verunreinigung der Gewässer, deren schädliche
Folgen usw.“ (Berlin bei Julius Springer, 2. Aufl. 1899) weitere Anhaltspunkte ent
halten, und wo solche fehlen, da müssen nötigenfalls direkt neue einschlägige Ver
suche angestellt werden.