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VI.
Die Rentabilität.
Es wäre interessant, den einzelnen Quellen nachzugehen, aus denen
die Bankgewinne fliessen. Leider geben aber die Berichte nur ganz un
genügende Auskunft, so dass auch für unsere Gruppe nur ausgeschieden
Werden konnten Gewinn aus dem Wechselgeschäft und Gewinn aus dem
Kontokorrentgeschäft innerhalb des Bruttogewinnes. Dabei ist erst noch
in Berücksichtigung zu ziehen, dass die einzelnen Gewinn- und Verlust
rechnungen sehr ungleich verfahren mit Bezug auf die Inkassospesen und
die Zinsenbelastung des Effektenkontos.
Tabelle VII (Seite 112) zeigt den prozentualen Anteil der genannten
zwei Gewinnquellen am Bruttogewinn. Der Anteil des Gewinnes aus dem
Wechselgeschäft ist fast ständig zurückgegangen, von 40,4% im Jahre 1906
auf 29,6% im Jahre 1911. Nur unwesentlich hat 1907 eine Steigerung von
40,4% auf 40,8%, 1909 eine solche von 37,5% auf 37,9% stattgefunden.
Der Gewinn aus dem Effektengeschäft ist seiner ganzen Natur nach ein
etwas sprunghafter, ausserdem wird gerade diese Gewinnquelle in unserer
Zeit der möglichsten Stabilität der Dividende gerne zur Gewinnausgleichung
benützt, indem in guten Jahren durch Tiefhaltung des Kurses eine Reserve
geschaffen wird für die mageren Jahre.
Wie übrigens auch das Wechselportefeuille zur Reservestellung Ver
wendung findet, zeigt die Creditanstalt St. Gallen in ihrer Jubiläums
schrift : „Was früher schon angedeutet, wird im Rechenschaftsbericht pro
1888 mit aller wünschbaren Deutlichkeit herausgesagt: dass die jederzeit
verfügbare Spezialreserve in der Rückdiskontierung des Portefeuillebe
standes zu finden ist. In diesem Rückdiskonto liegt somit gleichsam der
Regulator der Jahresdividende.“
Weiter zeigt die Tabelle in Zusammenstellung 1 die Verwendung
des Bruttogewinnes. Die Verwaltungskosten machen für die in Betracht
fallende Periode ziemlich konstant ca. >/*, die Steuern ca. 1 /2o und der Rein
gewinn ca. 3 /5 des Bruttogewinnes aus. Auf die einzelnen Untergruppen
berechnet betragen die Verwaltungskosten pro 1911: