Die Bodenreform im Lichte des Freihandels.
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gesellschaften, das Bewußtsein, daß er ein heiliges Recht
auf Arbeit habe, daß er um seiner selbst, um seines Menschen
antlitzes willen in Beschäftigung sei. Man redet vom freien
Arbeitsvertrage zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer,
aber in Wahrheit herrscht ein Zustand, welcher schlimmer
als der Feudalismus des Mittelalters ist. Will man nun
endlich auf Initiative unseres Kaisers zur Betätigung der
Gleichberechtigung schreiten, will man Einrichtungen treffen,
in denen beide Teile miteinander auf dem Boden der
Solidarität der Interessen verhandeln, dann muß man er
leben, daß sich das Unternehmertum zum Teil zurückziehen
und frondieren will.
Ja, der Geschäftsführer des Zentralverbandes deutscher
Industrieller erklärte auf der Generalversammlung des Ver
eines für Sozialpolitik, die Arbeitgeber würden sich niemals
zu solchen Vereinigungen herablassen. Nun, die guten
Herren, welche ihre Macht gegenüber den Arbeitern gerade
diesen Arbeitern verdanken, werden schon in den sauren Apfel
beißen müssen. Je mehr die Einsicht und damit das Selbst
gefühl des Lohnarbeiters erwacht, um so größer wird der
innere Zwiespalt, und die Unzufriedenheit wächst, zumal er sich
sagen muß, daß ihn gerade die Beraubung der Früchte seiner
Arbeit fortwährend so elend und so unsicher in seiner Lage
macht. Und nicht er allein leidet; er muß sehen, wie seine An
gehörigen darben, wie seine Kinder früh dahinsiechen, und
sein Weib sich neben ihrer häuslichen Tätigkeit noch im Dienste
anderer abplagen muß, um das Nötigste zu dem kargen
Verdienste des Mannes zu schaffen. Wer wagt es, unter
dem heutigen Ausbeutungssystem einen Stein auf den Elenden
zu werfen, der durch schwere Arbeit, geringen Lohn, Ent
behrungen, dunstige Wohnung dem Alkohol verfällt, in dem
er Betäubung seiner Mattigkeit und Vergessen seiner elenden
Tage sucht! Wer will ihm fluchen als einer entarteten
Kreatur! Sollte man nicht denen fluchen, welche den Bruder