— 25 —
1841 kamen aus Preufsen namentlich Tücher, Baumwollwaren
(Prussian Shawls), schlesische und Bielefelder Leinen, westfälische
Segel- und Packtücher, rheinische und bergische Sammete, Seiden,
Band, Eisen- und Stahlwaren, Garn (türkischrot) und Wollengarn,
Wein; aus Bayern Spiegel und Spiegelgläser (Nürnberger), Holz- und
Spielwaren, Quincaillerien, Messing, Blech- und Eisenwaren; aus
Sachsen Baumwollwaren, als Ginghans, Nankings, Strumpfwami,
Wollwaren, als Merinos und andere, sowie Tücher und Leinen; aus
Hessen und Hannover Leinen, als Osnabrücker, Weser-, Halblaken,
Packtücher, Bleichtücher, Heeden etc. * 1 ) Seit die offizielle Statistik
*) Einige Worte über Bremens Handel, Bremen 1841, S. 14.
In Bremen und Gebiet selbst gibt es 1839 78 Tabaks- und Zigarren
fabriken. Die Zigarrenverfertigung soll allein 8000 Menschen Unterhalt geben.
(1843 drittehalb tausend Personen beschäftigt, Engel, Weserbuch, S. 129; w. D. br.
Cigarrenausstellung, 1867, S. 5; v. B ippen, Gesch. d. St. Bremen, III. Bd., S. 497.)
Ferner 7 Fabriken, die das sog. Bremergrün liefern, 9 Zuckerfabriken (Zum
Übergang vom ausländischen zum einheimischen Produkt, Hermann Allmers,
Hauptmann Böse, Bremen 1884), 1 Dampfmühle in Burg und 3, die im Ent
stehen begriffen sind, 1 Bleiweifsfabrik, eine grofse Zahl Schokoladenfabriken,
1 Fischbeinreifserei, 11 Leinen-Appretur-Anstalten, 5 Ölfabriken, 7 Seifen- und
Lichtefabriken, 4 Stärkefabriken, 15 Lederfabriken, 7 Eeepsohlägereien, 11 Segel-
und Kompafsmacher, 1 Segeltuchfabrik, an hundert Branntweinbrennereien, eine
Anzahl Leinwandbleichen, 8 Baumseidonfabriken, 2 Baumwollgarn-Spinnereien,
2 Zementfabriken, 2 Fournierfabriken. (v. Reden, Das Königreich Hannover,
II. Abt., 1839, S. 158.) Natürlich hat man sich die Betriebe z. T. nicht allzu grofs
vorzustellen. Dazu kommen die Werften a. a. 0. Die durch Franzosen eingeführte
Strumpfwirkerei erlangte im achtzehnten Jahrhundert eine gewisse Bedeutung
als kleines Fabrikationsgewerbe, wobei dann auch anfangs Soldaten und andere
als Heimarbeiter auftraten, ging aber im neunzehnten wieder zurück. (Bremer Nach
richten, Sonntagszeitung, 1907, 4. August). Die Zuckerfabrikation, früher ein
charakteristisches Gewerbe in den Seestädten [Für Hamburg, wo sie ganz
bedeutend war, namentlich im 18. Jahrhundert den preußischen Markt
beherrschte, auch mit Oberdeutschland arbeitete, s. Jobs. Falke, Die
Geschichte des deutschen Handels, II. Teil, Leipzig 1860, S. 256, 312; Max
Peters, I. Bd., S. 134; Ed. Beurmann, Skizzen, 1836, S. 230. In Bremen
richtete Johann Böse aus Stotel, der lange in Westindien gewesen war,
1776 die erste Zuckerraffinerie ein. In Minden errichtete die Firma Splittgerb,
die unter Friedrich d. Gr. das Monopol für die preufsischen Staaten bekam,
1785 die erste Zuckersiederei, Böse verlegte in der französischen Zeit eine
Fabrik dorthin. In Münden richtete der Kaufmann Chr. Beruh. Wüstenfeld
1812 die erste Zuckerfabrik ein. S. Jobs. Falke, Gesch. d. d. Handels,
II. Teil, 1860, S. 256; W. v. Bippen, Gesch. der Stadt Bremen, III. Bd.,
1904, S. 259; Wilh. Lotze, Gesch. der Stadt Münden, 1878, S. 269;
Duckwitz, Denkwürdigkeiten, S. 15], ist von der modernen Rübenzucker
industrie hier ausgeschaltet worden. Vgl. zur älteren Zeit auch noch: Die
Hanseslädte Lübeck und Bremen, ein Handbuch für Einheimische und
Fremde. (Gewerbfleifsiges Deutschland X.), Leipzig und Ronneburg, 1807, u. ä