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rechnungsmäßige Gefchäftsführung, die Finanzierung und der Betrieb wirt-
fdiaftlicher Unternehmungen, fowie die körperfdraftliche Intereßen-Vertretung
der freiwilligen Kriegswohlfahrtspflege. Der Nationale Frauendienft da
gegen ftellte feine Arbeitskraft zur Verfügung auf allen Gebieten, welche
einen ausgedehnten Helferinnendienft, eine fachkundige Mitwirkung der
Mutter und Hausfrau, fowie namentlich eine hingebend fürforglidie Be
handlung der einzelnen Bedürfnisfälle erfordern.
Demgemäß erheifcht es die Pflicht objektiver Würdigung und dank
barer Anerkennung, vor Eintritt in die fachlich geordnete Berichterftattung
den wefentlichen, für den Erfolg mitbeftimmenden Anteil des Nationalen
Frauendienftes an den Beftrebungen der Wohlfahrtzentrale hervorzuheben. 1 )
Die große Mitgliederzahl des Nationalen Frauendienftes 2 ) vermodite
an Sammeltagen, bei Verbreitung von Aufklärungsfchriften ufw. fchnell die
gefamte Einwohnerfchaft zu erfaßen, wie auch der großen Ausftellung für
Verwundeten- und Krankenfürforge die nötigen Hilfskräfte zuzuführen. 3 )
Hunderte von Angehörigen des gleichen Verbandes walten feit Kriegs
beginn mit unermüdlicher Aufopferung fegensreich ihres Amtes in der Er-
nährungs- und Bekleidungsfürforge, der Kinder- und Jugendpflege, der Be
rufsberatung, Lehr [teilen-Vermittlung und dem Arbeitsnachweis für Weib
liche, in der Anfertigung und Heimarbeitsausgabe von Strick- und Näh
arbeiten, in den Material- und Abfallfammelftellen, fowie in der Vermittlung
geiftiger Anregung. Wie oft aber der Nationale Frauendienft ein warmes
Frauenherz und weiche Frauenhände leiht, wo es teilnehmend und lindernd
einzugreifen gilt in einfichtsvoller Beratung und Betreuung Kriegsunter-
ftüßter, Bedürftiger, Kriegshinterbliebener und Kranker, das beweifen fchon
an (ich die in der bisherigen Kriegszeit von ihm gemachten 4230 Ilausbe-
fuche und erteilten 19 782 Auskünfte.
Mehrfach ftellte der Nationale Frauendienft zu beftimmten Zwecken
Kartotheken zufammen, welche zur Kontrolle der Bedürftigen dienten, fo
für die Stadtküchen, die Weihnachtsbefcheerungen, die Ausgabe von
Heeresnäharbeiten, die Kinderfürforge ufw. Damit verbunden waren 4000
Erkundigungen bei den Armenpflegern, Geiftlichen und Gemeindefdiweftern.
Die Weihnachtsbefcherungen 1914/15 erfolgten nadi forgfältiger Vergleichung
der von den Befcherungsvereinen und Kirchengemeinden eingeforderten
Befcherungsliften.
Die dem Nationalen Frauendienft für Miete der Vereinsräume, Gehälter,
Bürofpefen erwachfenden Koften werden von der Wohlfahrtzentrale be-
ftritten; diefelben betrugen bis zum 31. Mai 1917 Mk. 34294,86.