Chrysaminsäure
Coquillas
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(s. d.), die durch Kuppelung von Salizylsäure mit
diazotiertem Tolidin bzw. Benzidin entstehen.
Chrysaminsäi.re(Te trän; trochrysazin), eine
aus Aloe durch Erhitzen mit Salpetersäure dar
stellbare organische Säure, erscheint in kleinen,
gelben, glänzenden Blättchen von bitterem Ge
schmack, die in Wasser nur wenig mit purpur
toter Farbe löslich sind. Vgl. ferner Aloefarb
stoffe.
Chrysanilin, eine stickstoffhaltige organische
Base, die sich unter den bei der Fuchsinbereitung
entstehenden Nebenerzeugnissen findet und eine
der im Handel vorkommenden Arten von Ani
Bngelb bildet, ist ein gelbes, in Wasser fast
Unlösliches Pulver, löst sich aber in Alkohol und
Äther.
Chrysarobin (Chrysarobinum), ein Derivat
der Chrysophansäure (s. d.), findet sich in der
Äraroba (s. d.), aus welcher es durch Auskochen
mit Benzol rein dargestellt wird. Ch. bildet ein
Selbes, geruch- und geschmackloses, mikrokristal
linisches Pulver vom spez. Gew, 0,920, welches
bei 170—178° schmilzt und in der Medizin zur
äußerlichen Behandlung verschiedener Haut
krankheiten angewandt wird. Es darf als Heil
mittel nur in Apotheken verkauft werden.
Chrysaurein, ein zur Gruppe der Azofarben
gehöriger. Teerfarbstoff von orangegelber Farbe,
S °U mit Orange II identisch sein.
Chrysen, C 18 H 12 , findet sich in den höchst
siedenden Teilen des Steinkohlenteers in Form
"'eißer Kristalle vom Schmelzpunkt 250 0 .
Chryseolin (Chrysoin, Tropäolin R, Re-
s °rzingelb), ein zur Gruppe der Azofarben
gehöriger gelber Teerfarbstoff, Dioxyazoben-
‘‘olparasulfosaures Kali, wird durch Behänd-
hing von Dioxyazobenzol mit konzentrierter
Schwefelsäure oder auch von Paradiazobenzol-
sulfosäure mit Resorzin erhalten. Der Farbstoff
erscheint in orangegelben Blättchen, die in kal-
te m Wasser schwer, in heißem leicht löslich sind,
Jmd färbt Seide und Wolle schön gelb mit einem
btich ins Orange.
Chrysoberyll (Chrysopal, frz. Chrysoberil),
eitl glasglänzender Schmuckstein von spargel
grüner, ins Grünlichweiße und Olivengrüne über
gehender Farbe, der zur Gruppe der Spinelle
i" 11 rechnen ist und aus Tonerde und Beryllerde
fi hst Spuren von Eisen besteht, findet sich als
eschiebe im Sande der Flüsse in Birma, Bor-
e °. Zey’.on, Brasilien und Sibirien. Ausgezeich-
gefärbte Stücke werden in Brillantform ge
j^hliffen und gewöhnlich mit Goldfolie unterlegt,
o schillernden erhalten den kappenförmigen
Schnitt.
s Chrysoidin (Diamidoazobenzolchlorwas-
er stoff, salzsaures Diamidoazobenzol), ein
-j. r Gruppe der Azofarbstoffe gehöriger gelber
^rfarbstoff, wird durch Einwirkung von Meta-
ä er >ylendiamin auf salzsaures Diazobenzol
^■■gestellt. Es löst sich in Wasser und färbt
g °lle und Seide sowie mit Tannin gebeizte
Di Urr V' v °lle goldgelb, etwas ins Orange ziehend,
steh “ e ’P e konzentrierte, wäßrige Lösung ge-
t beim Erkalten zu einer blutroten Gallerte.
g r , . r ysolin, ein Teerfarbstoff, welcher durch
und n en Von Resorzin mit Phthalsäureanhydrid
sjT. Benzylchlorid bei Gegenwart von Schwefel-
e und nachfolgendes Sättigen mit Natron
erhalten wird, also die Natron Verbindung des
Benzylfluoreszeins, kommt in Form eines
rotbraunen Pulvers oder rotbrauner Stücke in
den Handel, die nach Benzylchlorid riechen und
mit Wasser braune, grün fluoreszierende Lösun
gen liefern. Es dient zum Gelbfärben von Seide
und Wolle, nicht von Baumwolle.
Chrysolith. Mit diesem Namen werden zu
weilen die gelbgrünen Saphire, und als orien
talische Ch. die Chrysoberylle bezeichnet. Der
wirkliche oder edle Ch. ist Olivin (s. d.).
Chrysophansäure (lat. Acidum chrysopha-
nicum, frz. Acide chrysophanique, engl. Chryso-
phanic acid), eine in verschiedenen Pflanzen vor
kommende organische Säure, wurde früher, be
vor man die Identität dieser Substanzen kannte,
mit verschiedenen Namen: Rhein, Rhabarbe
rin, Rhabarbergelb, Rumizin, Lapathin
und Parietinsäure, belegt und besteht wie
diese aus Dioxymethylanthrachinon, C u H 5 .
0 2 ;CH 3 )(0H) 2 . Sie wird medizinisch verwendet
und zu diesem Zwecke aus dem in der Araroba
enthaltenen Chrysarobin dargestellt, das eine
reichlichere Ausbeute liefert als Rhabarber, Senna
und Parmelia parietina. Die Ch. ist früher für
identisch mit dem Chrysarobin gehalten und
häufig mit ihm verwechselt worden. Es hat sich
aber gezeigt, daß die eigentümliche Wirkung
auf die Haut nicht der Ch., sondern dem Chry
sarobin zukommt, aus dem sie durch Oxydation
entsteht. Die Ch. bildet ein fein kristallinisches,
geruch- und geschmackloses Pulver von orange
gelber Farbe, oder auch goldgelbe Kristall
blättchen, die kaum in Wasser, leicht in heißem
Alkohol, Äther und Benzin löslich sind. Bei ihrer
Verwendung muß man sich hüten, etwas an die
Augen zu bringen, weil dadurch heftige Entzün
dungen entstehen.
Chrysophenin, ein orangegelber Azofarbstoff,
der in kochendem Wasser leicht löslich ist und
Baumwolle im Seifenbade gelb färbt, besteht aus
dem Natronsalze des Diamidostilbendisulfosäure-
disazodiphenoläthyläthers.
Chrysopras, ein durch Nickeloxydulhydrat
apfelgrün gefärbter Chalzedon, wird als Halb
edelstein verwandt.
Chrysorin, eine aus 72 Teilen Kupfer und
28 Teilen Zink bestehende Messingsorte, ist in
der Hitze schrhiedbar und wird zu Luxusartikeln
verwandt.
Cibils Fleischextrakt ist ein flüssiges Fleisch
präparat mit 66 tyo Wasser, 15 °/o Kochsalz und
erheblichen Mengen Albumosen.
Cold-cream nennt man weiße Pomaden, welche
die Haut fein und geschmeidig erhalten, auf
gesprungene Lippen und andere kleine Wunden
heilen sollen. In der Grundlage bestehen sie
aus weißem Wachs und Walrat mit Verdünnungs
mitteln, wie Mandelöl, Schweineschmalz oder
Lanolin, die unter Umständen mit andern Stoffen
versetzt oder parfümiert werden, wie z. B. Rosen-,
Mandel- (mit Bittermandelöl), Kampfereis, Gurken
pomade (mit Gurkenessenz), Glyzerine-cream.
Coquillas (Lissaboner Kokosnüsse), die
harten Fruchtschalen einer brasilianischen Pal
me, Attalea f unifera, welche denen der eigent
lichen Kokosnüsse in Gestalt ähnlich, aber weit
kleiner und sehr dick sind, dienen wie jene zu
kleinen Drechsler- und Schnitzarbeiten.