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von 1819 hatte viele Fabriken vernichtet, die später, von
1822 an, sich wieder allmählich beleben konnten; das Geld
hatte einen trägen Umsatz; das Getreide fiel stark
im Preise; die Abgabenzahlung war schwach; die Regierungs
behörden fanden beim Publikum wenig Vertrauen, teils
wegen der Ungenauigkeit in den Zahlungen, teils wegen der
Strenge der gegen Privatleute ergriffenen Maßregeln, beson
ders im Finanzministerium.« 1 )
II. Kapitel.
G. Kankrins Wirken.
Jn der ersten Hälfte des XIX. Jh. war es in Rußland
meistens so, daß die Leitung der Staatsgeschäfte sich in
den Händen einer ganzen Klasse erblicher Karrieristen
befand, was auch noch heute nicht ohne weiteres verneint
werden kann. Das Recht zu jeder wichtigeren Stellung
wurde ausschließlich durch Beziehungen und Blutsverwandt
schaft erworben. Sicherte eine Stellung stetige und hohe
Einnahmen zu, so gab man dieselbe ganz bestimmt nahen
Verwandten zur Besserung ihrer materiellen Verhältnisse,
oder Sprößlingen irgendwelcher einflußreichen, aber ruinierten
Familien. Begünstigung ohne jegliche Kontrolle, das war
das charakteristische Merkmal des damaligen bureaukratischen
Regierungssystems in Rußland. 2 )
Und deshalb war man in bureaukratischen Kreisen
sehr erstaunt, als nun nach dem Sturze Gurjews am
22. April 1823 Kankrin ans Ruder des Finanzministeriums kam.
Die erste Sorge Kankrins nach seinem Amtsantritt war
die Säuberung und Ordnung des Ministeriums, in dem bis
her Chaos und Mißwirtschaft geherrscht hatte. In dieser
Hinsicht hat Kankrin alle seine Tatkraft entfaltet, so daß er
B Übers. 66/7.'— 2 ) Vgl. BI. [. 132.