Full text: Taxämter oder private Schätzungen?

- 23 - — ■ — 
In 1907 bis 1911 — 835 Fälle. 
In 279 Fällen gleich einem Drittel betrug der Rauspreis 120 
Prozent und mehr des Beleihungswerts. 
Bei der hessischen Landeshypothekenbank hat 
also in einem Drittel aller Fälle der Raufpreis mehr 
wie ein Fünftel über dem angenommenen Beleihungs 
wert gestanden. Die gewährte erste Hypothek ist also 
entsprechend niedriger gewesen. Dabei soll die Bank 
dem Realkreditbedürsnis gerecht werden! 
Die Tatsache, daß die öffentlichen Taxen (der Taxämter, Feld- 
und Grtsgerichte usw.) sich ganz wesentlich unter dem wirklichen 
wert bewegen, bestätigt sich übrigens auch aus den Ergebnissen der 
Zwangsversteigerungen. Lchon die Tabelle (7) deren Ziffern wir 
den Geschäftsberichten des Kaiserlichen Rufsichtsamts für privat- 
sicherung entnommen haben, gibt uns hier hinreichendes Material. 
Noch schärfer werden die öffentlichen Taxen nach dieser Richtung 
aber durch die Tabellen 8 und 9 illustriert. Die letzten beiden Ta 
bellen sind dem vom Großherzogl. Itatistischen Landesamt heraus 
gegebenen Statistischen Iahrbuch für das Großherzogtum Baden*) 
entnommen. Sie betreffen die Zwangsversteigerungen im Grotz- 
Herzogtum Baden, wo bekanntlich ebenfalls die öffentlichen Taxen 
eingeführt sind. 
Tabelle 7. 
Zwangsversteigerungen der aus Grund privater und öffentlicher Taxen 
von Versicherungsgesellschaften beliehenen inländischen städtischen 
Grundstücke. 
privat« Taxen 
Meffentl. Taxen 
Jahrgang 
Anzahl 
Meistge- 
bote in 
Anzahl 
Meistge- 
bote in 
der Fälle 
Prozent 
der Fälle 
Prozent 
d. Taxen 
d. Taxen 
1907 
300 
66,0 
43 
86,8 
1908 
401 
65,2 
41 
85,9 
1909 
301 
66,2 
38 
89,2 
1910 
291 
66,3 
30 
88,2 
1911 
837 
67,2 
34 
82,5 
') 39. Jahrgang 1912
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.