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Vorwort.
Schon in seiner im August 1911 erschienenen Schrift „Oie
zweite Hypothek" hat der Verfasser sich mit der Frage des Tax-
wesens beschäftigt. Den Umständen nach konnte dies dort allerdings
nur in beschränktem Maße geschehen. Insbesondere konnte, da es
außerhalb des Zweckes jener Schrift lag, nicht untersucht werden,
ob die Unterschiede, die sich bei der Betrachtung der Taxamts-
schätzungen und der Privattaxen ergaben, im Wesen der Taxart
begründet waren. Ls konnte ferner nicht auf die bodenpolitische
Bedeutung des Taxwesens und endlich nicht auf die Absichten, die
mit der Einführung der Taxämter verbunden sind, eingegangen werden.
Eben darin lag ein Anreiz, in einer weiteren Arbeit sich besonders
mit dem Taxwesen zu beschäftigen. Dadurch wurde auch die Ge
legenheit geschaffen, die bis dahin nur unbestimmt auftretenden
Ansichten, daß die Neueinführung von Taxämtern den bodenrefor-
merischen Zielen Vorschub leisten werde, schwere Grundstücks
krisen heraufbeschwören müsse und dergleichen mehr aus
ihre Nichtigkeit zu untersuchen. Den äußeren Anstoß dazu gab der
Ausschuß für Taxwesen im verbände deutscher Gutachterkammern
L. v. Angesichts des Umstandes, daß in Preußen Taxämter ein
geführt werden sollen, gab er die Anregung zur sofortigen Inan
griffnahme dieser Arbeit. Dem Verfasser wurde, seinem Wunsche
folgend, hierbei vollständig freie Hand gelassen.
Die Arbeit wurde sofort begonnen und hat zu dem in diesen
Blättern niedergelegten Ergebnis geführt. Der Verfasser hat dabei
kein anderes Ziel im Auge gehabt, als die Wahrheit zü ergründen.
Möge dieses Ziel auch seinen Kritikern vor Augen schweben.
Essen(Nuhr)West, im Februar 1913.
Der Verfasser.