Die Salze werden in warmer Lauge aufgelöst, dann wird die Lösung
zeklärt. Die dabei verbleibenden unlöslichen Rückstände werden
mechanisch ausgehalten. Nach der Klärung geht die Lauge zum Aus-
kristallisieren des Kalisalzes entweder in große. Kühlkästen oder 80-
genannte Kühltürme. Die Kühlkästen haben den Vorzug eines reinen,
groben, kristallinischen Produktes. Die Kühltürme, die mechanisch ge-
staltet sind, verursachen Zwar etwas niedrigere Kosten, haben aber den
Nachteil, ein sehr feines Produkt zu geben, .das sich nicht so sehr zur
Anreicherung auf ganz hochprozentige Salze eignet, die vor allen Dingen
von der Industrie gebraucht werden.
Früher stand der unterbrochene Betrieb im Vordergrund. Man
ließ die Lauge in die einzelnen Lösekessel herein und unterbrach den
Laugenstrom, machte den Lösungsprozeß fertig, leerte die betreffenden
Behälter und füllte sie wieder von neuem. Diesen Prozeß haben wir
auch heute noch auf großen Kaliwerken mit größerer Apparatur: auf
Siegfried-Giesen und Hindenburg, ebenso wie ihn Salzdetfurth hat. Es
handelt sich um riesige Behälter im Durchmesser von 5m und darüber.
Die Arbeit vollzieht sich intermittierend. Man ist dann dazu über-
gegangen, in ununterbrochenem Strom mit den Laugen in langen. Löse-
schnecken zu arbeiten. Die Einheiten haben gegenüber früher zum Teil
Fast ungeahnte Dimensionen, auf Kaiseroda sind sie besonders groß. Auf
anseren Werken haben wir solche Dimensionen nicht, weil wir uns nicht
zo stark hinsichtlich der Massen auf einen Punkt konzentriert haben wie
andere. Unser Typ ist mehr das große Mittelwerk. Diese Momente
haben dazu geführt, die Einheiten der Apparatur gegenüber früher doch
wesentlich zu vergrößern. Für die Inbetriebhaltung von Karnallit-
werken waren die Nebengewinnungsanlagen ‚entscheidend, ferner die
Lage zur Kohle und auch wohl die Frachtlage. Wir haben ein: Kar-
nallitwerk unmittelbar bei Halle mit den Braunkohlen durch eine Seil-
bahn verbunden. Es empfiehlt sich daher, dieses Karnallitwerk in
Betrieb zu halten.
Bei der Auswahl der stillzulegenden Werke haben natürlich auch
Jie Belegschaftsverhältnisse Bedeutung besessen. Man hat daher Werke,
die eich für die Kaliproduktion gar nicht mehr, für die Steinsalz-
produktion aber ganz gut eigneten, weil sie isoliert lagen und ihre Be-
legsechaft nur schwer untergebracht werden könnte, als reine Steinsalz-
werke aufrechterhalten, so in unserem Konzern bei der Asse. Bei
anderen war maßgebend, daß die Steinsalzgewinnung die Rohsalz-
produktion wesentlich wirtschaftlicher gestaltet und eine größere Be-
legschaft beschäftigt werden konnte. So haben wir Burbach und Witte-
kind als Rohsalzwerke und Steinsalzwerke in Betrieb gehalten, zwei
sehr alte Konzernwerke mit alteingesessener Belegschaft, die in
Gegenden gelegen sind, Wo die Leute eine andere Betätigung nicht finden
können. Wir sind dazu übergegangen, bei Wittekind noch eine Saline
zu errichten, um das Werk aufrechterhalten zu können. Ganz anders
liegen die Verhältnisse bei dem kleinen Werk Karlshall, das nur in
Betrieb gehalten wird; um chemisch reinen Karnallit, ein Rohprodukt
für die Gewinnung des Metalls Elektron, liefern zu können, Die Mengen
sind nicht groß. Die Anforderungen sind aber jetzt durch.die bessere
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