Arbeitsmarkt.
Auf den heimischen Arbeitsmarkt übte der Kriegs
ausbruch einen ebenso plötzlichen wie verhängnisvollen
Rückschlag aus. Die industrielle und gewerbliche Tätig
keit stand zumteil völlig still, zumteil musste sie
erheblich eingeschränkt werden. Der Übergang zu der
Heugeschaffenen Lage wird charakterisiert durch den
Wegzug einer grossen Anzahl fremder Arbeiter, die
teilweise Entlassung von Arbeitskräften und die Ver
ringerung der Arbeitsstunden.
Im Juli 1914 waren bei der Grossindustrie des Landes
'12,076 Arbeiter, davon 17,776 Luxemburger beschäftigt.
Riese Zahl sank Anfang August plötzlich auf 10,910
herunter, davon 8785 Luxemburger; sie erhöhte sich
aber bereits im September auf 18,474, wovon 11,014
Luxemburger. In ihrem weiteren Fortschreiten erreichte
hie gesamte Belegschaft der Grossindustrie wieder
19,290 Arbeiter um die Jahreswende, wovon 14,707
Arbeiter luxemburgischer Nationalität.
Der Landesverwaltung erwuchsen hieraus umso schwie
rigere Aufgaben, als nicht die Pflege des Almosengebens,
sondern Leistung und Gegenleistung der leitende Grund
satz aller Fürsorgemassnahmen in dieser sturmbewegten
^eit sein mussten. Erste Pflicht des Staates war, der
Arbeitslosigkeit zu steuern und Arbeitsgelegenheit zu