198 XVII. Die Manchester-Schule und die Gegenwart.
erzeugen, wie die Einwohner des Landes bedürfen, würde eine
zeitweise Abgabe auf Nahrungsstoffe insofern rechtfertigen, als sie
Kapital für die Entwicklung des neuen Verfahrens heranzuziehen
geeignet wäre. Aus dem hier erklärten Grunde verurteilt der
moderne Verteidiger des Schutzzolles geradeso streng wie nur
irgendein Enthusiast für die Aufhebung der Korngesetze die Ab
gaben auf Nahrungsstoffe für Großbritannien. Der wunderbare
Erfolg der britischen Erfindungen — des Dampfschiffes und der
Eisenbahn — und die Erträgnisse, welche die Folge der Ober
herrschaft über jede Industrie der Welt, die diese Erfindungen
England gaben, waren, verbunden mit den zweifellosen Vorteilen
der freien Einfuhr aller und jeder Nahrungserzeugnisse, führten
natürlicherweise zu außerordentlich sanguinen Aussichten für die
zukünftige Stellung und das zukünftige Gedeihen der Vereinigten
Königreiche. Die erfolgreichen Apostel der Manchesterschule waren
unter allen anderen Leuten selbstverständlich die hoffnungsreichsten.
Die Lehren, welche sie aus den damals bestehenden Bedingun
gen ableiteten, waren folgende: Die Natur hat beschlossen —
und das gar weise — daß alle Nationen der Erde untereinander und
voneinander abhängig sein sollen; sie gab daher der einen frucht
bares Erdreich, der anderen reiche Bergwerke, der dritten große
Wälder; der einen Sonnenschein und Hitze, der anderen eine
gemäßigte Zone und wieder einer anderen ein kaltes Klima. Die
eine Nation hat diese, die andere jene Bestimmung; eine dritte
wiederum eine andere Bestimmung. Alle Nationen zusammen
machen, während jede ihr natürliches Produkt hervorbringt, ein
großes harmonisches Ganzes aus. Welch ein schönes Bild. Und
ihm folgt der zweite Grundsatz.
Es ist klar zu erkennen, daß Großbritannien die höhe Sendung
erhalten hat, für alle anderen Nationen zu fabrizieren. Unsere
Rassenverwandten von jenseits des Meeres sollen auf unseren
Schiffen ihre Baumwolle von den Tälern des Mississippi, Indien
soll uns seine Jute, Rußland seinen Hanf und Flachs, Austra
lien seine feineren Wollen senden, und wir werden mit unseren
natürlichen Hilfsmitteln, wie Reichtum an Kohle und Eisenstein,
mit unseren Fabriken und Werkstätten, mit unseren gelernten
Mechanikern und unserem ungeheuren Kapital die nötigen Maschi