Pflichten reicher Leute.
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der es sich immer gegenwärtig hält, daß Reichtum etwas heilig
Anvertrautes ist, welches er zum Wohle seiner Mitmenschen zu
gebrauchen, verpflichtet ist. Ein rechter Mann muß stets sich
selbst zu meistern wissen. Er soll Geld wie einen nützlichen
Diener benutzen. Geld darf niemals sein Herr, und er selbst
niemals zum Geizhals werden.
Dem Manne erwächst wohl die erste Pflicht, sich ein aus
reichendes Vermögen zu erwerben und sich selbständig zu machen.
Allein damit endet seine Pflicht keineswegs. Es ist seine weitere
Pflicht, etwas für seine bedürftigen Nachbarn zu tun, die vom
Glücke weniger begünstigt sind als er selbst; seine Schuldigkeit,
zum allgemeinen Besten der Gemeinschaft beizutragen, in welcher
er lebt. Genießt er doch den Schutz ihrer Gesetze; dieser Schutz
setzt ihn erst instand, durch seine Unternehmungen für sich selbst
und seine Familie ausreichend zu sorgen.
Alles, was er mehr erwirbt, gehört nach Recht und Ge
rechtigkeit der schützenden Macht, die ihn gepflegt und instand
gesetzt hat, finanziellen Erfolg zu erringen. Der Versuch, die
Welt besser zu machen, als man sie vorgefunden, heißt einen
edlen Lebenszweck verfolgen. Dein Überfluß soll zur Verbesse
rung Deines eigenen Wesens beitragen und Dich unter diejenigen
einreihen, welche Edelleute sind auf Grund ihres Charakters. Es
ist Pflicht für Dich, zu verstehen, daß es Pflicht ist, sich die
Gewohnheit des Sparens anzueignen. Beginne Deine Ersparnisse
mit Deinem ersten Verdienst; zeige Dich dadurch als zivilisierter
Mensch und gib nicht alles aus wie ein armer Wilder.