Full text: Das mitteleuropäische Wirtschaftsproblem

Mittelpunkt aller Handelspolitik Österreieh- 
■ I Ungarns ist schon vor dem Krieg die Frage 
I I nach der Regelung seiner wirtsehaftspoliti- 
I sehen Beziehungen zu dem Deutschen Reich 
L_aj gestanden. Diese zentrale Stellung nimmt 
die Frage aus zwei Gründen ein. Erstens, weil dem Waren 
verkehr mit dem Deutschen Reiche im österreichisch-ungari 
schen Außenhandel die weitaus größte Bedeutung zukommt, 
und zweitens, weil auch vor dem Kriege, vermöge des die 
ganze Welt umspannenden Netzes von Meistbegünstigungs- 
Verträgen, der Handelsvertrag mit dem Deutschen Reich 
das Maß der Abschließung oder des Entgegenkommens 
der Monarchie im Warenverkehr mit allen anderen 
Staaten bestimmt hat. Der Handelsvertrag mit dem 
Deutschen Reich ist von jeher die Grundlage ihrer Handels 
politik gewesen. 
Von einer gesamten Einfuhr Österreich-Ungarns 
von 3'4 Milliarden Kronen entfielen im Jahre 1913 
1-37 Milliarden Kronen oder 40%, von einer gesamten 
Ausfuhr von 2 - 77 Milliarden Kronen über 1*11 Mil 
liarden Kronen oder 40% auf das Deutsche Reich. 
Erst in weitem Abstande folgten in der Einfuhr die 
Vereinigten Staaten mit 323 Millionen Kronen, Groß 
britannien mit 217 Millionen Kronen, Britisch-Indien mit 
233 Millionen Kronen, Rußland mit 201 Millionen Kronen, 
Italien mit 169 Millionen Kronen und Frankreich mit 113 
Millionen Kronen; in der Ausfuhr Großbritannien mit 
270 Millionen Kronen, Italien mit 216 Millionen Kronen, 
Rumänien mit 114 Millionen Kronen, die Schweiz mit
	        
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