Full text: Der Deutsche Post-Zeitungsgebührentarif

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III. Untersuchung über öle Zweckmäßigkeit 
öes gemischten Zeitungsgebührenlariss. 
8 10. Ursachen des Desizits. 
Die Feststellung der Tatsache, daß der Postzeitungs- 
vertrieb dauernd ein Defizit ergibt, legt die Frage nach den 
Ursachen des Unterschieds zwischen den Einnahmen und Aus 
gaben beim Zeitungsvertrieb nahe. Als solche Ursachen können 
einerseits tariftechnische, andererseits betriebstechnische Gesichts 
punkte in Frage kommen. 
a) Taristechnische Gesichtspunkte. 
Die ungünstige finanzielle Wirkung des Zeitungsgebühren 
tarifs kann auf seiner organischen Gliederung oder auf der 
Höhe der Tarifsätze beruhen. 
a) Organische Gliederung des Tariss. Was die 
Gestaltung des Tarifs anlangt, so darf nach dem Ergebnis 
der Ausführungen in § 3 c als erwiesen angesehen werden, 
daß der gemischte Zeitungsgebührentarif in Anbetracht der 
heutigen Verkehrsverhältnisse als die angemessene Tarifform 
angesehen werden kann. Gegen die Gliederung des Tarifs 
sind jedoch bereits bei den Beratungen über den Tarifentwurf 
im Reichstag und später sowohl im Reichstag als auch in 
der Literatur Einwendungen gemacht worden. Es wurden 
bemängelt: die Nichtberücksichtigung des Unterschieds in der 
Schnelligkeit der Zeitungsbeförderung, ferner das Außeracht 
lassen des Entfernungsmoments und schließlich die Anwendung 
des Gewichtsfaktors. 
1) Nichtberücksichtigung des Schnelligkeitsmoments. 
Schon im Jahre 1898 ist bei der Beratung des Post 
etats und bei den Besprechungen über die Reform des Zei 
tungsgebührentarifs darauf hingewiesen worden, daß cs eine 
abermaligen Tarifänderung bezeichnet worden. Vgl. u. a.: Stenogr. 
Ber. 1900/02 Bd. II S. 1384 — Kommissions-Berichterstatter Paasche —; 
a. a. O. Bd. 235 S. 7362 - Abg. Dnffner —; a. a. O. Bd. 235 
S. 7318 - Abg. Dröscher - ; a. a. O. Bd. 260 S. 1933 - Abg. 
Lattmann — ; a. a. O. Bd. 260 S. 1950 f. — Abg. Dröscher - ; 
Schanz, „Die Reichsfinanzreform bon 1906" im Finanz-Archiv XXIII 
1906 S. 701; „Deutsche Berlehrszeitnng" 1906 S. 89 und 1909 S. 26.
	        
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