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beschränkt, d. h. sie werden meist nur für bestinunte Jahrmärkte ge
prägt, haben nur dort Umlaufsfähigkeit und gelten meist nur für ein
Jahr, d. h. von einem Jahrmarkt zum andern.
3. Der äsnarius perpetuus wird gefordert und erlangt. Die Münzen
werden für eine dauernde Geltung geprägt, aber noch ist ihre Um
laufsfähigkeit auf ein kleines Gebiet beschränkt, und Münzverschlechte-
rungen und häufige Umprägungen stehen weiter auf der Tagesordnung.
4. Der Staat regelt das Münzwesen für größere Gebiete nach ein
heitlichen Grundsätzen und ist oft auch bemüht, mit anderen Staaten
Münzverträge abzuschließen.
4. Papiergeld.
Als Tauschmittel dienen ferner häufig papierene Scheine, die auf
einen bestimmten Betrag lauten. Die vielumstrittene Frage, wann sie
wirklich Geld, wieweit sie nur Geldersatzmittel sind, wird
später zu erörtern sein.
II. Wesen des Geldes.
Das Geld ist, allgemein gesehen, „ein den Austausch von Gütern und
Dienstleistungen vermittelndes Verkehrsgut" sMises, „Theorie des
Geldes und der Umlaufsmittel", Leipzig 1912). Als solches erfüllt es im
einzelnen folgende Funktionen p. Es ist:
1. Allgemeines Tauschmittel. Beim Naturalaustausch
werden sich nicht immer zwei Personen treffen, von denen die eine in
der Lage ist, das abzugeben, was die andere braucht und gleichzeitig das
benötigt, was die andere dagegen im Tausch abgeben will. Wenn dies
aber auch der Fall ist, so entsteht eine neue Schwierigkeit, wenn die aus
zutauschenden Güter von den beiden Parteien nicht als gleichwertig be
trachtet werden. Alle diese Schwierigkeiten werden behoben durch das
Geld, das den Tausch von Gütern und Leistungen insofern erleichtert,
als man es für das eigene Gut, die eigene Leistung verkaufen und
dagegen das kaufen kann, was man benötigt. Da man für Geld alle
anderen Güter eintauschen kann — pecuniam habens habet omnem
*) S. dagegen Richard Hildebrand, Über das Wesen des Geldes.
Jena 1914.