Full text: Geld-, Bank- und Börsenwesen

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des Geldes; Erfindungen, technische Fortschritte, geringere Transport 
kosten infolge eines entwickelten Bahnnetzes steigern sie. 
Um über die infolge der Veränderung der Preise bedingte Änderung 
des Geldwertes von einem Zeitpunkte zum anderen ein einigermaßen 
klares Bild zu erhalten, bedient man sich der sogenannten Index- 
z i f f e r n (Index numbers): Der durchschnittliche Preis eines jeden ein 
zelnen in der Preisstatistik verwendeten Artikels, der für die Vergleichung 
maßgebend sein soll, wird für einen bestimmten Ort und für einen be 
stimmten Zeitraum gleich 100 gesetzt. Für die folgenden Zeiträume werden 
die Verhältniszahlen berechnet. Die ersten großen Aufzeichnungen dieser 
Art stammen von N e w m a r ch und von I e v o n s. 
I e v o n s hat die 1845—1850 notierten Großhandelspreise für eine 
Anzahl wichriger Artikel benutzt, um einen Vergleich für die nächst- 
folgenden Jahre aufzustellen. Diese Tabellen sind dann von dem Lon 
doner „Loonoinist" übernommen worden, der heute noch auf Grund der 
Londoner Börsenpreise vom 1. Januar und 1. Juli eines jeden Jahres 
und neuerdings monatlich die Verhältniszahlen von 22 Artikeln angibt. 
Der Ausgangswert bezieht sich auf die Preise der Waren für die Zeit von 
1845—1850 und ist 2200. 1870: 2689; 1880: 2533; 1890: 2236; 1901: 2125; 
1910: 2390; 1913: 2747; 1914: 2623; 1923: 3724. 
Juli 1914 = 100 gesetzt, betragen die Indexzahlen des Economist: Januar 
1925: 185,9, Januar 1926: 163,3, Januar 1927: 153,1. 
Bekannt sind weiter die Tabellen von S o e t b e e r , von K. H. I n g - 
lis Palgrave und von dem englischen Statistiker A. Sauerbeck. 
Wichtig ist natürlich, daß auch die Q u a n t i t ä t berücksichtigt wird. Die 
bloße Durchschnittsberechnung, die alle Waren gleichmäßig zählt, kann 
nur ein rechnerisch, nicht ein tatsächliches richtiges Bild ergeben. 
In Deutschland veröffentlicht das S t a t i st i s ch e R e i ch s a m t 
seit 1879 einen Großhandelsindex, der jetzt auf folgender Basis 
steht: Es ist ein gewogener Reichshandelsindex, der 38 Waren in 7 Grup 
pen umfaßt, und zwar 20 Rohstoffe und 18 Lebensmittel, bzw. 16 In 
lands- und 20 Nuslandswaren. Die 7 Gruppendurchschnittsziffern wer 
den je mit einem nach dem Wert des volkswirtschaftlichen Verbrauchs der 
Jahre 1908/12 orientierten Gewicht in den Gesamtdurchschnitt eingesetzt, 
so daß sich aus der Multiplikation der Gruppendurchschnitte mit den Ge-
	        
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