Full text: Die Eingliederung der vertriebenen Elsass-Lothringer in das deutsche Wirtschaftsleben im Augenblick seines Tiefstandes

WANDERUNG S VERL AUF UND GETROFFENE MASSNAHMEN. 89 
treibenden“ mit dem Sitz in Frankfurt a. M., etwa zur 
selben Zeit eine „Vereinigung vertriebener deutscher Zivil 
ärzte“, Sitz ebenfalls Frankfurt, am 25. Oktober 1919 eine 
„Vereinigung der vertriebenen Rechtsanwälte aus Elsaß- 
Lothringen“, am 18. Februar 1920 eine „Vereinigung der 
aus Elsaß-Lothringen verdrängten Zahnärzte“, im März 
1920 eine „Vereinigung elsaß-lothringischer Gewerbe^, 
Handeltreibender und freier Berufe in Württemberg“ mit 
dem Sitz in Stuttgart, im März 1920 ein „Schutzverband 
der aus Elsaß-Lothringen vertriebenen deutschen Eigen 
tümer“ mit Sitz in Frankfurt. 
So hatte das aus dem gleichen Beruf erwachsene 
Gemeinschaftsgefühl in erster Linie zu einer Dezentrali 
sierung der Hilfsorganisation geführt. Der Wert dieser 
Vereinigungen liegt in dem einseitigen Verfolgen bestimm 
ter Berufsinteressen. Als wichtigste Aufgabe betrachten 
es diese Berufsverbände, die Notlage der Angehörigen der 
von ihnen vertretenen Berufsarten klarzulegen, der Reichs 
regierung die trostlose Lage ihrer Mitglieder vorzutragen, 
Hilfe vom Reich zu verlangen und Vorschläge einzubringen,, 
in welcher Art diese Hilfe am besten durchgeführt werden 
könne. In dem Kampf um Ersatz für die in Elsaß-Lothrin 
gen verlorenen Güter und Rechte, der Existenz in ver 
schiedenster Form, haben diese Berufsvereinigungen für 
die alle vertriebenen Elsaß-Lothringer vertretenen Organi 
sationen, den Hilfsbund und den Beirat, einen wertvollen 
Bundesgenossen bedeutet. Wir haben in der obigen Auf 
zählung nicht alle Vereinigungen dieser Art angeführt. 
Künstler, Apotheker. Notare und andere Berufe haben sich 
in gleicher Weise zusammengesohlossen. Die genannten 
Verbände treten jedoch durch eine sehr rege Tätigkeit in 
besonderem Maße hervor. 
Diese Berufsschutzorganisationen haben außerdem für 
ihre Mitglieder Beratungsstellen eingerichtet und können 
zum Teil als Arbeitsvermittlungsstellen bezeichnet werden. 
Die Vereinigung der Zivilärzte wandte sich um Hilfe 
an den Verband der Ärzte Deutschlands zwecks Stellen 
vermittlung, die Handel- und Gewerbetreibenden an große
	        
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