Vorwort.
Anlaß zur folgenden kleinen Schrift gab für mich ein Vor
schlag, den ich vor ungefähr Jahresfrist an den Vorstand der
Deutschen Statistischen Gesellschaft bzw. dessen Schriftführer
richtete, auf die Tagesordnung der nächsten Mitgliederversamm
lung die Stellung der Statistik zur Verwaltung zu setzen. Meiner
Anregung wurde damals Folge gegeben, indem ich um das Referat
gebeten wurde. Amtliche Arbeiten hinderten mich aber eine
feste Zusage zu geben; an meine Stelle ist dann Herr Oberbürger
meister Geh. Regierungsrat Dr. Wilms-Posen getreten.
Wider Erwarten ist es mir aber doch noch gelungen, einige
Gedanken niederzuschreiben, die ich nunmehr unter Vorbehalt des
Folgenden der Öffentlichkeit übergebe: Meine Vorschläge sind
in erster Linie den Beobachtungen und Erfahrungen einer mehr
jährigen Praxis als Krei sstatistiker, dann aber auch den Gedanken
gängen entnommen, die ich mir während meiner Universitätslehr
tätigkeit vor einigen Jahren für ein einleitendes Werk in das
Studium der Statistik kurz skizziert hatte. Die Ausführungen
selbst mußten oft in mehr aphoristischer Form gegeben werden,
weil Inhalt und Stoff des Themas eine systematische Darlegung
noch gar nicht recht zuläßt, und weil auch der Hauptzweck dieser
Arbeit sein sollte, diese ganze Frage überhaupt wieder einmal zur
Diskussion zu stellen.
Charlottenburg, den 2. Dezember 1912.
Dr. Reinhold Jaeckel.