— i8 —
desselben löblichen Haus habenden briefen 1 . In anderen
Urkunden: Unsere Vorfahren am Haus Österreich; für
Uns, Unsere Erben und Nachkommen an Unserem durch-
leuchtigisten Erzhaus Österreich. Ähnlich in Adelsdiplomen
und anderen Privilegienbriefen. Konsequenterweise nennt
Erzherzog Ferdinand im November 1522 das Land Öster
reich ob und unter der Enns, nach welchem das Haus Öster
reich Titel und Wappen führe, einen Teil des Hauses Öster
reich : C’est la maison, dont il est party et porte son nom
et ses armes. Und ganz übereinstimmend mit der erwähnten
Grundauffassung und ihren Ausflüssen wird in der Hof
kammerinstruktion Ferdinands vom Jahre 1537 die Er
werbung Ungarns geschildert. Von «unser camerguet»
sprechend, erinnert Ferdinand daran, durch « welche uncosten
auch unnseren bemhüeung und arbeit Unser Hauß Öster
reich wie vor äugen ist mit weillandt .... Khünig Lud
wigen zu Hungern verlassen Khünigreich und lannden
trefflich erweittert und unser Camergueth nit wenig ge-
mert» 2 worden ist. Also An- und Eingliederung, Einver
leibung in den übrigen Besitz der Domus Austriaca.
Privatrechtlich muten auch die wiederholten Teilungen
nach Ferdinand I. an. Und es ist ferner durchaus patri-
monial gefühlt, wenn Ferdinand II., wohl nach spanischen
Vorbildern, durch sein Testament vom 10. Mai 1621 und
durch sein zweites Kodizill [vom 8. August 1635], nachdem
er sich ausdrücklich nur als «zu Hungarn und Böhamb
etc. Künig » 3 beziehungsweise als « zu Hungarn und
Böhem König » 4 5 bezeichnet hat, aus « allen unseren zu
gehörigen Erbkünigreich » s , also: aus Ungarn und
Böhmen, dann dem Erzherzogtum, den Fürstentümern,
1 Turba, Geschichte des Thronfolgerechtes, S. 163 f.
2 Nach einer von Turba freundlichst mitgeteilten Abschrift
aus einem Faszikel «Ad Hofkammer 129» des k. u. k. Haus-,
Hof- und Staatsarchivs.
3 Testament.
4 Kodizill.
5 so im Testament ; im Kodizill : «... nicht allein hieoben
vermelte unsere iezig angehörige und innhabende Erbkönigreich... »