Im Bankpalast.
13
Zimmer besitzt außer der vom Wandelgang her sichtbaren
Tür noch eine zweite, die vermittels eines dicken Polster-
überzuges den Schall von außen und innen absängt.
Wir befinden uns in einen: Sprechzimmer. Zeder Direk
tor hat neben seinen: Bureauraum ein solches Zimmer
zur Verfügung. Er empfängt nur seine ganz Zntimen
in dem hohen, teppichbelegten Raum, der ihm als stän
dige Arbeitsstätte dient. Zm Sprechzimmer steht hinter
einem kleinen Tisch mit dem notwendigsten Schreib
material ein mehr oder weniger altes, elegantes Sofa,
das von ein paar Sesseln flankiert wird. Für eine Be
sprechung mit einer größeren Personenzahl stehen Kon
ferenzsäle zur Verfügung.
Zm Verlaus der Unterredung, die wir mit dem
Direktor führen, erweist es sich als nötig, einen der
Börsenvertreter des Instituts zu infornüeren; die Börsen
bureaus, sowie die Zimmer der Korrespondenten, die die
wichtigsten Angelegenheiten erledigen, pflegen in nächster
Nähe der Direktionsräume zu liegen. Da noch einige
Nebenfragen an der Hand der Angaben des Buchhalters
Lu erledigen sind, bittet der Kürze halber der Direk
tor, uns gleich selbst in die Buchhalterei hinaufzubemühen.
Der Börsenvertreter begleitet uns. Je höher die Treppe
hinaufführt, um so schmaler und schmuckloser wird sie, und
wit desto weniger Eleganz präsentieren sich uns die Korri-
dore. Auch in der Bankwelt gilt eben die der Öffentlichkeit
zugewandte Oberfläche mehr, als das Innere, in welches
bas Tageslicht nur wenig einzudringen vermag. Die
Näume, wo die Buchhalter der verschiedenen Abteilungen
fitzen, find zwar hell und machen einen freundlichen
Gesamteindruck, aber in Anbetracht der großen Zahl von
Beamten, die hier beschäftigt sind, kann man nicht ge
rade von einer Raumverschwendung sprechen. Die Pulte
stehen ziemlich eng beieinander und lassen, wenn die großen