Full text: Berliner Banken

Im Bankpalast. 
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Zimmer besitzt außer der vom Wandelgang her sichtbaren 
Tür noch eine zweite, die vermittels eines dicken Polster- 
überzuges den Schall von außen und innen absängt. 
Wir befinden uns in einen: Sprechzimmer. Zeder Direk 
tor hat neben seinen: Bureauraum ein solches Zimmer 
zur Verfügung. Er empfängt nur seine ganz Zntimen 
in dem hohen, teppichbelegten Raum, der ihm als stän 
dige Arbeitsstätte dient. Zm Sprechzimmer steht hinter 
einem kleinen Tisch mit dem notwendigsten Schreib 
material ein mehr oder weniger altes, elegantes Sofa, 
das von ein paar Sesseln flankiert wird. Für eine Be 
sprechung mit einer größeren Personenzahl stehen Kon 
ferenzsäle zur Verfügung. 
Zm Verlaus der Unterredung, die wir mit dem 
Direktor führen, erweist es sich als nötig, einen der 
Börsenvertreter des Instituts zu infornüeren; die Börsen 
bureaus, sowie die Zimmer der Korrespondenten, die die 
wichtigsten Angelegenheiten erledigen, pflegen in nächster 
Nähe der Direktionsräume zu liegen. Da noch einige 
Nebenfragen an der Hand der Angaben des Buchhalters 
Lu erledigen sind, bittet der Kürze halber der Direk 
tor, uns gleich selbst in die Buchhalterei hinaufzubemühen. 
Der Börsenvertreter begleitet uns. Je höher die Treppe 
hinaufführt, um so schmaler und schmuckloser wird sie, und 
wit desto weniger Eleganz präsentieren sich uns die Korri- 
dore. Auch in der Bankwelt gilt eben die der Öffentlichkeit 
zugewandte Oberfläche mehr, als das Innere, in welches 
bas Tageslicht nur wenig einzudringen vermag. Die 
Näume, wo die Buchhalter der verschiedenen Abteilungen 
fitzen, find zwar hell und machen einen freundlichen 
Gesamteindruck, aber in Anbetracht der großen Zahl von 
Beamten, die hier beschäftigt sind, kann man nicht ge 
rade von einer Raumverschwendung sprechen. Die Pulte 
stehen ziemlich eng beieinander und lassen, wenn die großen
	        
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