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fikationen, die einer verschiedenen Gesetzmäßigkeit gleichkommen‘?),
— ergibt sich, wie wir schon andeuteten und nunmehr gleich des
näheren ausführen werden, eine neue Theorie, die eine völlig andere
Betrachtungsweise einführt, die bisher nur als dynamisches Prinzip
eine sekundäre Rolle gespielt hatte.
In welcher Ausdehnung das zur Theorie des natürlichen
Preises logisch erforderliche geschlossene Konkurrenzgebiet in den
Wirtschaftsraum projiziert wird, ist zunächst gleichgültig. Ri-
cardo?) setzt das Konkurrenzgebiet in den national-staatlichen
Raum und mit ihm die meisten seiner Nachfolger. Daher der ein-
gebürgerte Name einer „internationalen‘‘ Theorie. Aber selbst,
wenn das nicht geschehen wäre, selbst wenn gleich mit dem Begriff
der „non-competing-groups‘““ (Cairnes$)%, den wir später kennen
lernen werden, begonnen wäre, würde so lange die Existenzberech-
tigung einer Sondertheorie des internationalen Handels bzw.
besser: zwischengebildlichen Handels unanfechtbar sein, solange
zwei Erklärungsprinzipien nebeneinander herlaufen.
Das neue Erklärungsprinzip läßt sich also vorläufig dahin
charakterisieren, daß es ohne die Voraussetzung freier Beweglich-
keit der Produktionsfaktoren auskommt oder, positiv ausgedrückt,
daß auch eine Theorie beschränkter Konkurrenz sich dem Prinzip
bzw. dem System dieses Prinzips widerspruchslos einfügt. Noch
einmal: die Theorie des relativen Tauschwertes, auch Äquivalenz-
theorie genannt, zerrinnt uns unter den Händen, wenn wir den Fall
beschränkter Konkurrenz berücksichtigen wollen. Die Reduktion
der Kostenpreise auf. Durchschnittspreise, die Annahme einer Pro-
portionalität in der Kombination von Kapital und Arbeit und schließ-
ı) Wie aus der Einleitung schon hervorgeht, liegt der Fehler Boehlers in der
Identifizierung dieser Modifikationen mit „angewandter Theorie“ schlechthin. Offenbar
braucht eine „Anwendung“ der reinen Theorie nicht eine Heteronomie der Prinzipien
hervorzurufen. Boehler bleibt in der Tat bei den Klassikern stehen, wenn er dieser
Ansicht sein sollte.
2) Wir zitieren hier diese für uns wichtige Stelle bei Ricardo wörtlich: „Ex-
perience, however, shews, that the fancied or real insecurity of capital, when not under
the immediate control of its owner, together with the natural disinclination which every
man has to quit the country of his birth and connexions, and intrust himself with all
his habits fixed, to a strange government and new laws, check the emigration of capital.
These feelings, which I should be sorry to see weakened, induce most men of property
to be satisfied with a low rate of profits in their own country, rather than seek a more
advantageous employment for their wealth in foreign nations.“ Ricardo 3ed, London
1821, S. 143. Daß in bezug auf die empirische Richtigkeit dieser Begründung mancher-
lei auszusetzen ist, dürfte ohne weiteres zu erkennen sein. Wir kommen darauf zurück.
3) Cairnesf; Some Leading Principles of Political Economy. London 1872.