genstand der Ausbeutung und Spekulation machen, die
Hauptquelle der sozialen Frage beruhe, bedürfe heute
keiner weiteren Darstellung mehr.
Es wurde auf den Beschluß des County Councils von
London über die Verbreiterung der Straße Strand in
London hingewiesen, wonach diese Arbeit nur unter der
Bedingung vorzunehmen sei, daß die umliegenden
Grundbesitzer zum tragen der Kosten bis zur Höhe des
ihnen zufallenden Wertzuwachses herangezogen würden.
Einen ähnlichen Beschluß habe der Senat der Vereinig-
ten Staaten für den Distrikt von Columbia gefaßt.
In Berlin hätten gleichartige Verhältnisse vorgelegen,
als der Dönhoffplatz von seinem Markte befreit, der
Lützowplatz mit bedeutenden Kosten angekauft und ebenso
wie der Alexanderplatz in Schmuckplätze verwandelt wor-
den sei. Es sei nur billig, daß die Grundeigentümer, die
den Vorteil daraus zügen, auch angehalten würden, zu
ihrem Teil zu den dadurch entstehenden Kosten beizutra-
gen. Der Vorstand des Bundes für Bodenbesitzreform
richte an den Magistrat das dringende Ersuchen, sich in
so wichtigen Reformfragen nicht von anderen Körper-
schaften überflügeln zu lassen, und dem deutschem Geiste
den Ruhm zu sichern, mit einer so wichtigen Reform
bahnbrechend vorgegangen zu sein.
D)z!rés! ist ein Brief an Dr. Emin Pacha ge-
richtet worden, durch den seine Aufmerksamkeit auf
die Bodenfrage in den deutschen Kolonien hingelenkt
wurde. Er ist von mir ersucht worden, dahin zu wirken,
daß in den Kolonien von einer Einführung der römisch-
rechtlichen Grundbessitz- und Hypothekenverfassung abge-
sehen, und der Boden als unveräußerlicher Besitz der
Dorfgemeinde angesehen werde. Man findet den Brief
in Frei Land 1891 Nr. 16. Dieser Brief ist deshalb be-
merkenswert, weil er der erste Versuch gewesen ist, den
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