Full text: Reis

IV. Schädlinge und Krankheiten. 
Alle in Massen gebauten Kulturpflanzen, also auch der Reis, 
sind in besonders hohem Maße durch Plünderer, Krankheiten 
und andere Schäden bedroht. Da deren Bekämpfung rentabel 
bleiben muß, kann sie bei einer Kulturpflanze, wie dem Reis, die 
nicht zu den höchstwertigen gehört, über den allgemeinen Rahmen 
von Bekämpfungsmaßnahmen nicht hinausgehen. Vorbeugende 
Maßregeln und die sachverständige Handhabung der Bewässe- 
rung sind die Hauptsache. 
1. Tierische Schädlinge. 
In Java wird über Verwüstungen der Reisfelder durch Hirsche 
und Schweine, in weniger dicht bewohnten Gegenden auch 
durch Affen geklagt. Man fängt oder schießt diese Tiere ab. 
Auf doppelte Weise richten Feldratten und andere Nagetiere 
großen Schaden an. Sie fressen natürlich die Reisfrüchte; außer- 
dem aber kann ihr Durchwühlen des Bodens, besonders der 
Deiche, sehr verhängnisvoll werden. Über ihre umständliche 
Bekämpfung, wie überhaupt über die gesamte Schädlingsfrage, 
habe ich, unter Anführung der reichen Literatur, vor kurzem 
ausführlicher berichtet (137). 
Vögel, die zur Zeit der Reife scharenweise in die Reisfelder 
einfallen, werden durch Scheuchen vertrieben. 
Sehr zahlreich sind Reisfeinde unter den niederen Tieren, be- 
sonders den Insekten. vertreten. Der Grad ihrer Gefährlich- 
keit ist nicht überall gleich. Äußerst bedrohlich kann das Saugen 
einiger Wanzen an den grünen Teilen der Pflanzen und den 
jungen Früchten werden. Der durch Leptocorisa varicornis 
(„pady fly“, „rice sapper‘‘, „rice bug‘, javan. „walang sangit‘‘) 
verursachte Ernteausfall soll in besonders schweren Fällen bis
	        
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