Full text: Das Flammenzeichen vom Palais Egmont

16. Der italienische Faschismus. 
Hieraus geht klar hervor, daß die Massen der Arbeiter und Bauern 
Italiens und die Massen der Kolonien in Afrika gemeinsame Interessen an 
dem Befreiungskampf vom Faschismus haben. Die italienische Delegation 
macht den Kongreß aufmerksam, daß der italienische Faschismus ein immer 
gefährlicheres Element in der allgemeinen Politik der Imperialisten und der 
kolonialen Unterdrückung darstellt. 
Der italienische Faschismus versucht, im Ausland eine Ablenkung von 
der innern Krise zu finden, in die er das Land hineingebracht hat. Je mehr 
sich diese Krise verschärft, um so mehr wird der Faschismus gezwungen sein, 
seine Ziele über die Grenzen hinauszutragen und sich in die erste Linie 
des internationalen Abenteurertums zu stellen. Darum werden wir auch 
durch die Bekämpfung des Faschismus in Italien und durch die Mobili- 
sierung der breiten Massen gegen‘ ihn im Innern des Landes auch seinen 
imperialistischen und kolonialen Vormarsch aufhalten. Wir sind berechtigt, 
dem Kongreß und den Vertretern der chinesischen Revolution zu versichern, 
daß die italienischen Arbeiter für das Abenteuer in keiner Weise verantwort- 
lich sind. Im Gegenteil, die Arbeiter und freien Geister Italiens bezeugen 
den Kämpfern in China und allen Opfern der kapitalistischen Unterdrückung 
ihre brüderliche und aktive Solidarität. Der Kongreß möge die richtige 
Parole herausgeben. Die italienischen Arbeiter werden trotz ihrer schreck- 
lichen Lage antworten. 
Resolution der italienischen Delegation zur Kolonialpolitik des Faschismus. 
Die italienische Delegation am Brüsseler Kongreß gegen koloniale Unterdrückung und 
Imperialismus drückt die brüderliche Solidarität der Arbeiter und freiheitlich gesinnten 
Elemente Italiens mit dem chinesischen Freiheitskampf aus, und protestiert gegen jegliche 
Intervention der italienischen Regierung in China. 
Sie brandmarkt den zwischen dem englischen Imperialismus und italienischen Faschis- 
mus geschlossenen Pakt, dessen Folgen 
ı. Eine gemeinsame Politik gegen die Unabhängigkeit Chinas; 
2. Die eigenmächtige Besitzergreifung der Oase Djaraboub und des jenseits des Djouba 
gelegenen Gebietes; 
3. Die Teilung Abessiniens in zwei Interessensphären; 
4A. Der italienisch-albanische Pakt zur Kolonisierung Albaniens und Vorbereitung des 
Balkankrieges 
sind. M s . 
Sie erinnert das englische Proletariat, daß die Regierung seines Landes die schwere Ver- 
antwortung für eine Politik trägt, die einerseits die Unterdrückungsherrschaft über die 
italienischen Arbeiter und andererseits in der Welt eine Reihe neuer Kriegsgefahren herauf- 
beschwört. I . 
Sie bestätigt, daß der Kampf gegen den italienischen Faschismus (der soeben bis in die 
afrikanischen Kolonien die Ausnahmegesetze der faschistischen Herrschaft gebracht hat) zu 
gleicher Zeit ein Kampf ist, um eines der gefährlichsten Instrumente des Imperialismus und 
der kolonialen Unterdrückung zu zerbrechen. 
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