Full text: Kritische Studien zum wirtschaftlichen Problem des Zwei- und Dreischichtensystems in Hochofenbetrieben

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fand, teils selbst als Leiter der Zeißwerke zu schaffen 
verstand, gelungen, diese Forderung nach Ausschaltung 
aller Störungen und Nebenumstände weitgehend zu erfüllen, 
so daß dort auf Grund ausgiebiger Verwertung einer Lohn- 
statistik von Akkordarbeitern sowie an Hand einer Ver- 
gleichung des Nutzeffektes der Maschinen vor und nach 
der Arbeitszeitveränderung berechtigte Schlüsse über den 
Zusammenhang - von Leistungssteigerung und Arbeitszeit- 
verkürzung gezogen werden konnten. Für gewöhnlich wird 
jedoch bei solchen Untersuchungen mit Lipmann festzu- 
stellen sein, daß „diese. Annahme“ — „daß alle solchen 
sogenannten Nebenumstände die gleichen geblieben sind 
oder unerheblich waren“ — „bei arbeitswissenschaftlichen 
Statistiken wegen der unerhörten Zusammengesetztheit 
der hier herrschenden Bedingungen fast immer falsch“ » 
ist. Daher bedarf es vor einer Beurteilung der Ergebnisse, 
die aus den Beziehungen zwischen Belegschafts- und Pro- 
duktionsstatistik im Hochofenbetrieb für den Einfluß einer 
Arbeitszeitveränderung entnommen werden, einer genauen 
Prüfung ihres Zahlenmaterials, die zweckmäßig zunächst 
für jedes Gebiet gesondert durchzuführen ist. Die Aufgabe 
besteht dabei vor allem darin, die störenden Nebenumstände 
und ihre etwaigen Veränderungen genau zu registrieren, 
denn „in dieser Beobachtung und sorgfältigen Registrierung 
aller "möglicherweise erheblichen Nebenumstände, nicht in 
der Gewinnung irgendwelchen Zahlenmaterials überhaupt 
liegt die eigentliche Schwierigkeit der Arbeitswissen- 
schaft“ *), der auch diese Untersuchung nachzugehen hat. 
Danach gilt es, über die Erheblichkeit oder Unerheblich- 
keit solcher Nebenumstände auf Grund objektiver Be- 
trachtung der Tatsachen zu entscheiden, mit dem Ziel, 
zur Aufstellung arbeitswissenschaftlicher „Gesetzmäßig- 
keiten“ oder Erfahrungen zu kommen. 
*) Lipmann a. a. 0. 8. 477. 
IDG
	        
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