«Außerdem: hat Deutschland noch billige Transportwege und Transport-
mittel in seinen Wasserwegen zur Verfügung. Auf der Elbe verkehren
seit, langem schon zwölf Kühlkähne, welche die. Vereinigten Elbschiffahrts-
Gesellschaften in Dresden erbauen ließen. Dieselben dienen einstweilen
zum Transport von bayrischem und. böhmischem Bier zu Exportzwecken.
Die Länge der Kähne ist 55 bzw. 50,12 m (Fig. 30) und haben dieselben
eine größte Breite auf Spanten von 7 bzw. 5,8 m und im Deck von 6,6
bzw. 5,3 m. Die Länge des Bodenraumes beträgt 38,28 bzw. 34,07 m.
Der Maschinenraum ist in beiden Fällen mit 3 m bemessen.
Die größeren Kähne können je 21 Waggonladungen und die kleineren
je 15 Waggonladungen Bier in ihren Laderäumen verstauen.
Die Kühlung der Kähne erfolgt durch eine Kältemaschine der Gesell-
schaft für Lindes Eismaschinen‘ und ist der Maschinenraum in der Nähe
Fig. 33. Querschnitte durch die Laderäume der Kühlkähne.
des Steuers angeordnet, damit der Steuermann die Maschinen gleichzeitig
übersehen kann. Von der Kompressorwelle aus wird noch die Pumpe
angetrieben, welche den Kondensator mit Kühlwasser versorgt. Mit den
Figg. 31 und 32 ist der Maschinenraum im Grundriß und Aufriß dar-
gestellt. Dieselben zeigen den Kompressor, den Kondensator und den
Antriebsmotor, welcher als stehender Benzinmotor gebaut ist, und ferner
noch die Kühlwasserpumpe.
Die Kühlung erfolgt mittels direkter Verdampfung des Kältemediums
in Rohrsystemen, welche an den Decken der Laderäume montiert sind,
wie aus Fig. 33 zu ersehen ist. Die Kältemaschine arbeitet nach dem
Kohlensäure-Kompressionssystem und hat eine Leistung von 16000 Kal.
pro Stunde. Einen Kohlensäure-Kompressor dieser Größe neuester Kon-
struktion von der Maschinenbau-Anstalt Humboldt, Köln-Kalk, zeigt Fig. 34.
Die Dauerversuche ‚auf der Werft in Dresden-Übigau, wo die Kähne
erbaut sind, haben ergeben, daß die Laderäume mit der eingebauten
Maschine dauernd auf eine Temperatur von —7°C gehalten werden
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