17
und Häßlich besteht, so müssen auch in der mensch
lichen Wirtschaft, ebenso gut wie in der Wirtschaft
der Natur, Kostenmomente und Nutzenmomente Zusammen
treffen und sich gegenseitig aufnehmen und aufheben,
damit die spezifische Signatur des wirtschaftlichen
Wählens und Wägens, mit der die Entwickelung der
Geistesvermögen unzertrennlich verbunden ist, entstehe.
Nur wenn die Güter dem Menschen wirtschaftliche
Kraft kosten oder, was dasselbe ist, wirtschaftliche
Kraftausgabe ersparen, steigen sie für ihn in die Sphäre
der wirtschaftlichen Werte auf. Nach Kraftausgabe
oder Kraftersparnis schätzt der Mensch die Dinge, oder
wie Schäffle trefflich sagt: „Der Wert zeigt die Herr
schaft des Geistes auch im äußeren Güterleben.“ * 1 )
Um die Prozesse der ökonomischen Wertgebung
und Wertbildung gehörig zu verstehen, muß man das
Problem etwas tiefer stellen und behandeln, als es in
den meisten diesbezüglichen Monographien zu geschehen
pflegt. Um eine richtige Wertlehre aufzustellen, muß man
die ökonomischen Werturteile im Zusammenhänge mit den
anderen Werturteilen des menschlichen Geistes kennen
und behandeln lernen. Selbstverständlich muß man
sich hüten, die sozialökonomische Prägnanz des Problems
zu vernachlässigen. Aber immer sollte man es vor
Augen haben, daß auch die nationalökonomische Dis
ziplin die Kategorien ihrer Problemstellung und damit
auch ihrer Entwickelung aus jener allgemeinen und
gemeinsamen Quelle des menschlichen Geistes zu schöpfen
hat, die wir bei den großen Denkern Griechenlands
und der römisch-germanischen Welt, besonders bei
ihrem letzten größten Vertreter, Kant, finden. Des
halb ist diese Arbeit den Gedankengängen des großen
Alb. Schäffle, Das gesellsch. System der mensch. Wirtschaft,
I, S. 33.
K.
2