handenen Umfange als wirtschaftliches Ganzes, so bildet das:
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gegenwärtig unzweifelhaft ein Land der zuletzt erwähnten Art, da
es den Bedarf seiner rasch wachsenden Bevölkerung an Brodgetreide
zu den Freihandelspreisen und überhaupt zu angemessenen Preisen
nicht mehr selbst erzeugen kann. Die seit zehn Jahren bestehenden
Schutzzölle haben unzweifelhaft in dieser Periode den durchschnitt
lichen jährlichen Preisstand von Weizen und Roggen um einen ge
wissen Betrag, wenn auch nicht um den vollen Zollsatz, über dem
Freihandelspreise gehalten, trotzdem aber war es nicht möglich,
den Getreidebau auszudehnen, er ist sogar einigermassen einge
schränkt worden. Im Jahre 1878 waren nach der Reichsstatistik
(mit Ausschluss von Lippe) 8,152,017 Hektare mit Roggen, Weizen
und Spelz bestellt, während 1886 die entsprechende (nur annähernd
richtige) Zahl nur 8,107,411 Hektare betrug. Dabei war der Er
trag an diesen Körnerfrüchten von 9,974,000 Tonnen — einer aller
dings ganz ungewöhnlichen Höhe — auf 9,201,000 Tonnen ge
sunken und auch in dem günstigen Jahre 1887 erreichte er nur
9,667,000 Tonnen. Da aber die mittlere Bevölkerung des Zollvereins
mittlerweile von 43,590,000 auf 46,560,000 gestiegen war, so musste
die vor dem Anfang jenes Zeitraumes nothwendig gewordene
Getreideeinfuhr innerhalb desselben trotz der Zölle noch zunehmen.
Bis zum Jahre 1872 war noch mehr Weizen ausgeführt, als ein
geführt worden, während ein dauerndes Uebergewicht der Roggen
einfuhr schon seit 1852 bestand, jedoch erst seit 1873 über eine
halbe Million Tonnen hinausging.
Der Unterschied der Einfuhr und Ausfuhr im freien Verkehr
betrug in Millionen Kilo bei
Weizen
Roggen
1878 1060 —785 = 275
1879 915 —605 = 310
1880 228 -178 = 50
1881 362 - 53 = 309
1882 687 — 63 = 624
1883 612 — 81 = 561
1884 755 — 36 = 719
1885 572 — 14 = 558
1886 273 — 8 = 265
1887 547 — 3 = 544
1888 331 — 1 = 330
945 - 196 = 749
1470 —146 = 1324
690 — 27 = 663
575 - 12 = 563
658 — 16 = 642
777 - 12 = 765
962 — 6 = 956
770 — 4 = 766
565 — 3 = 562
639 — 3 = 606
649 - 2 = 647