Full text: Das Unternehmen und der Unternehmergewinn vom historischen, theoretischen und praktischen Standpunkte

VII 
und Inhalte des Unternehmens als generelle Menschheits 
erscheinung zu erforschen suchte, sondern auch, dass man stets 
bemüht war, den Unternehmergewinn durch das zu erklären, als 
was er empirisch erscheint, und nicht als das hinzustellen, was 
das Wesen seines Seins ausmacht: entsprang aus dem Mangel jeder 
klaren wissenschaftlichen Methode. 
Indem ich nun in der vorliegenden Schrift mich bestrebt 
habe, die methodischen Untersuchungen Knies und Mongers zu 
verwerten und die historisch-empirischen Postulate des Ersteren 
und die exakten des Letzteren in Verbindung zu bringen; so 
unternahm ich dies aus dem Grunde, weil, wie ich mit dem 
Hechte des eingehenden Studiums der betreffenden Werke, welche 
dem oberflächlichen Leser ihre Verfasser als methodische Gegner 
erscheinen lassen dürften, behaupten kann, sich die Resultate der 
beiden Reformatoren unserer Wissenschaft in der Wahrheit begegnen, 
welche ebensoweit von der reinen Geschichtsforschung und ihrer 
empirischen Folgerungen, als von der Einengung der Geistesarbeit 
auf ein rein exaktes Gebiet unserer Wissenschaft entfernt ist; der 
scheinbare Gegensatz der Anschauungen beider Autoren entsteht 
dadurch, dass Knies die letztere und Menger die erstere bekämpft. 
Durchaus jedoch ist Knies kein engherziger und abges^ter Feind 
<ier exakten Richtung in der Forschungsweise der politischen Öko 
nomie. nUm die Gesetzmäßigkeit der Analogie herauszustellen«, 
schreibt er'), »hat man nicht nur die Übereinstimmung in dem 
Gattungsmäßigen der thatsächlichen Erscheinungen und beziehungs 
weise der Reihe aufeinander folgender Thatsachen vorzuführen, 
sondern auch die Übereinstimmung und beziehungsweise die Ana 
logie der ursächlichen Kräfte.« Und gebührt doch Knies für 
alle Zeiten die Anerkennung der Entdeckung einer der exaktesten 
Wahrheiten unserer Wissenschaft, der Lehre nämlich von der 
Verschiedenheit der- Werte nach Stoff, Form, Ort oder Zeit®). 
Einer empirischen Betrachtung wäre die Erkenntnis dieser elemen 
taren Teile des Wertes niemals möglich geworden, weil sich ja 
*) Polititische Ökonomie vom geschichtlichen Standpunkte (Leipziir 
1883). S. 480. V F b 
*) Tübinger Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft 1856. Die 
nationalökonomische Lehre vom Wert.
	        
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