gleichen Betrag hat er für Schulen, Kirchen und Verwaltungsgebäude auf-
zuwenden, die ebenfalls kostenlos in das Eigentum der Provinz übergehen.
Ueber die Ergebnisse des Tabakbaus werden in der Presse einige An- Tabakbau.
gaben veröffentlicht, denen zufolge im Jahre 1912 in der Provinz Tucumän
630 ha mit ca. 6 Millionen Tabakstauden bepflanzt waren, die per ha
einen Ertrag von 766 kg, d.h. 8 kg für jede 100 Pflanzen ergaben. In der
Provinz Salta waren 480 ha mit 8 760 000 Stauden bepflanzt, die per ha
einen Ertrag von 835 kg oder 4 kg für jede 100 Pflanzen brachten. Von
geringerer Bedeutung ist der Tabakbau in Jujuy; dort waren 9 ha mit 95 000
Stauden bepflanzt, die einen Ertrag von 743 kg per ha oder 7 kg für je
100 Pflanzen ergaben. Sehr gut ist nach einem Bericht des landwirtschaft-
lichen Bezirkssachverständigen der Stand der Tabakkulturen in Misiones,
besonders in den Kolonien Cerro Corä, Bompland und Picada San Javier.
Die Anpflanzungen, die zum größten Teil von Deutschen angelegt sind,
befinden sich zwar noch im Versuchsstadium, doch kann bereits in einer
Ausdehnung von über 70 Leguas von einem blühenden fortschreitenden
Tabakbau gesprochen werden, der im laufenden Jahr eine Ernte von un-
gefähr 400 000 kg brachte. Auch Zuckerrchr, Mais, Yerba Mate und Gemüse
aller Art werden mit gutem Erfolge angebaut.
Eine in den Provinzen Santa F6 und Entre Rios verbreitete Kültur- Manikultur.
pflanze, der Mani, wird in den letzten Jahren nicht mehr in dem Umfange
angebaut wie früher. Im Jahre 1907 betrug die gesamte Anbaufläche noch
ca. 32500 ha und ist gegenwärtig bis auf 15000 ha zurückgegangen. Die
Pflanze scheint von anderen Kulturarten verdrängt worden zu Sein, wenn
auch ein Grund hierfür nicht ohne Weiteres angegeben werden kann. Das
aus dem Mani gewonnene Oel dient entweder rein Oder mit Olivenöl
gemischt als Speiseöl, und die Preßrückstände werden als Oelkuchen zur
Viehfütterung verwendet und nach Deutschland, England, Schweden etc.
ausgeführt. Die frischen Triebe der Pflanze sind als Gemüse geschätzt und
die Stengel und Blätter finden als Viehfutter Verwendung. Der Wert des
Oels beträgt 50 bis 60 cts. per Kilo und der Oelkuchen 50 bis 60 $ per
Tonne. In den letzten Jahren wurde bereits Mani importiert und zwar 1912
über 4000 Tonnen im Werte von mehr als 200 000 $ oro. Diese importierte
Menge könnte auf 3— 4000 ha leicht im Lande selbst gewonnen werden,
und der ganze Anbau von Mani würde sich lohnender gestalten, wenn bei
der Produktion und Verarbeitung des Produkts moderne maschinelle_Hilfs-
mittel Verwendung fänden.
Die argentinische Zuekerindustrie.
(Vergl. 3. Heft 1913.)
Ueber die Entwicklung der argentinischen Zuckerindustrie_im Vorjahre "Produktion
veröffentlicht das Ackerbauministerium einige interessante Daten. In der 1912.
Republik waren 43 Zuckerfabriken vorhanden, von denen vier außer Betrieb
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