Full text: Wie kann die heimische Cognacindustrie und der deutsche Weinbau gefördert werden?

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an der Zeit, dieser Frage die allergrößte Aufmerksamkeit 
zuzuwenden. 
Es ist nicht zu bestreiten, daß die gezuckerten Weine 
gerade den reinen Naturweinen mittlerer Lagen, die noch 
in reinem Zustande getrunken werden könnten, eine sehr 
empfindliche Konkurrenz machen, und daß infolge dieser 
Konkurrenz letztere ebenfalls durch Zuckerung verbilligt 
werden müssen, wenn sie nicht zu unrentablen Preisen ver 
kauft werden sollen. Man hört auch deshalb gerade von 
den Besitzern dieser Weinlagen die größten Klagen über 
die augenblicklichen Zustände. 
Ebenso klagen aber auch die Konsumenten. In Deutsch 
land wehrt sich das Publikum bereits dagegen, gezuckerte 
Weine zu trinken, und unsere Abnehmer im Auslande wollen 
ebenfalls nur noch Naturweine beziehen. Die Vereinigten 
Staaten von Nordamerika haben bereits Ende vorigen Jahres 
Bestimmungen getroffen, nach denen gezuckerte Weine nur 
unter entsprechender Deklaration Eingang finden sollen, in 
der Absicht, hierdurch denselben den Eingang überhaupt zu 
versperren. Es wird vielleicht nicht lange dauern, bis auch 
andere Länder diesem Beispiel folgen werden. 
Meiner Überzeugung nach könnten diesezu sauren Natur 
weine zur Destillation bezw. zur Herstellung von Cognac 
wenn nicht ganz, so doch mindestens zum großen Teil gute 
Verwendung finden. Es ist nicht zu verkennen, daß dieser 
Verwendungsart zurzeit noch sehr große Hindernisse ent 
gegenstehen. Diese scheinen mir jedoch nicht unüber 
windlich, wenn durch sachgemäße Vorbereitung der Boden 
hierfür geebnet wird. 
Der Konsum an Cognac in Deutschland ist sehr be 
deutend, ist aber ebenfalls durch amtliche Statistik nicht fest 
gestellt. Eine Schätzung, die auf annähernde Richtigkeit 
Anspruch haben könnte, läßt sich zurzeit nur auf Grund
	        
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