Die Kalkulation der Akkordlöhne. Die Lohnverrechnung.
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In der Kartothek des Kontrollbeamten kann man stets erfahren:
1. ob überhaupt Werkzeuge von irgend einer Art in der Fabrikation sind;
2. in welchem Stadium der Bearbeitung resp. in welcher Werkstatt sie
sind;
3. wann auf Lieferung zu rechnen ist.
Nach Fertigstellung und nach Richtigbefund durch die Revision
werden die Werkzeuge an eine Ablieferungsstelle geschickt. Hier werden
dieselben auf der Lieferkarte (Form. 63) notiert und an den Besteller,
das Werkzeuglager, zur Ablieferung gebracht. Bei der Restlieferung wird
die Karte (Form. 63) mit an das Werkzeuglager gegeben, damit der
Lagerverwalter darauf aufmerksam wird, daß die Bestellung ausgeliefert
ist. — Dies ist besonders in solchen Fällen sehr wichtig, wenn nicht die
volle bestellte Anzahl wegen Ausschuß, der nicht ersetzt wird, geliefert
werden kann. Nachdem die Lagerverwaltung von der Restlieferung Notiz
genommen hat, werden die Karten dem Lohnbureau zugestellt, welches
auf Grund dieser Meldung die Selbstkostenberechnung vornimmt.
Die Kalkulation der Akkordlöhne.
Für sämtliche katalogmäßigen Werkzeuge werden die Akkordlöhne
für jede Operation von Lohnkalkulatoren festgesetzt. Diesen werden
daher die Akkordscheine (Form. 59) übergeben, damit sie die Preise ein-
setzen, worauf die Scheine dem betreffenden Meister zugestellt werden.
Der Meister darf diese Preise ohne Genehmigung des Abteilungschefs nicht
ändern. Eine Änderung der festgesetzten Akkorde darf überhaupt nur dann
vorgenommen werden, wenn die Arbeitsstücke oder die Arbeitsmethoden
geändert worden sind.
Die Akkordscheine werden in zwei Exemplaren ausgefertigt, wovon
das eine der Meister, das andere das Lohnbureau erhält. Der Meister
ordnet die Akkordscheine in katalogmäßiger Reihenfolge und hebt sie auf,
bis er die Arbeit aufnimmt. Alsdann schreibt er den Namen des Arbeiters
und das Datum der Ausgabe auf den Schein und händigt diesen dem
Arbeiter aus.
Der Duplikatschein wird im Lohnbureau sofort auf die Abrechnungs
stelle der betreffenden Order übertragen und nach Fertigstellung der Arbeit
mit, dem Unikatschein zusammengeheftet, nachdem geprüft worden ist,
ob sich die Beträge auf beiden Scheinen decken.
Die Lohnverrechnung.
Die Lohnverrechnung geschieht in derselben Weise wie im Maschinen
bau. Die Stundenlohnarbeiter geben ihre Zeit ebenfalls auf einem Wochen
zettel an (Form. 42), während bei den Akkordarbeitern eine Zeitangabe
für die einzelnen Akkorde nicht verlangt wird, weil die Angaben über die
verhältnismäßig kurzen Arbeitszeiten zu wenig zuverlässig sind. Gruppen-
akkorde kommen in dieser Abteilung nicht vor.