Full text: Fabrikorganisation, Fabrikbuchführung und Selbstkostenberechnung der Firma Ludw. Loewe & Co. Actiengesellschaft, Berlin

Das Betriebs-Kontobuch. 
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welche vom Maschinenbau für von diesen Abteilungen ausgeführte Ar 
beiten seinerzeit übernommen wurden. Fertigt z. B. die Tischlerei zu Fräs 
maschinen die hölzernen Wechselradkasten an, so werden die Selbstkosten 
getrennt in Beträge für Materialien, Löhne und Unkosten der Tischlerei 
dem Maschinenbau in Rechnung gestellt und vom Maschinenbau bei Ab 
rechnung der betreffenden Maschinen ebenfalls getrennt weiter verrechnet. 
Bei der Buchung Nr. 4 sind bei einigen Konten Betriebsunkosten 
gebucht, bei anderen nicht. Hierzu ist zu bemerken, daß zu den Löhnen 
eigener Werkstatt, wenn sie als Betriebsunkosten erscheinen, Zuschläge 
für Betriebsunkosten nicht gemacht werden, weil hierdurch nur eine Ver 
änderung der Zahlen hervorgerufen werden würde, während das prozen 
tuale Verhältnis zu den Löhnen dasselbe bleibt; denn mit dem vergrößerten 
Betrag der Betriebsunkosten würde natürlich auch die Ziffer der Löhne 
steigen, die als Divisor einzusetzen ist. Die in dieser Buchung erscheinenden 
Betriebsunkosten sind also ausschließlich von anderen Abteilungen über 
nommen worden. Bei dem Betrag von di 1969,43, der dem Konto „G“ 
Reparatur an Werkzeugmaschinen belastet wird, sind z. B., obwohl die 
Löhne Jli 1211,50 betragen, nur M. 112,95 für Unkosten zu buchen. Da 
jede Abteilung mit einem anderen Unkostenzuschlag rechnet, kann man 
ohne weiteres nicht ersehen, auf welchen Lohnbetrag sich der Unkosten 
betrag bezieht und wieviel Löhne in eigener Werkstatt gezahlt wurden. 
Dies geht jedoch aus der betreffenden Unkostensammelliste hervor. 
Bei Übertragung der Buchung Nr. 4 verändern sich nur die Salden der 
Unterkonten des Maschinenbaues, nicht aber der Hauptsaldo des Kontos: 
denn der Betrag, der von den Unterkonten; Materialien, Härtekosten, Löhne 
und verrechnete Unkosten abgeht, kommt bei den Unkosten-Konten hinzu. 
Bei der Kreditierung des Kontos Löhne für die lt. Buchung Nr. 4 nach 
gewiesenen Lohnbeträge wird zunächst das Konto „C“ „Unproduktive 
Löhne“ ausgeglichen: denn diese Löhne sind in den Unkostenbeträgen 
enthalten. Der überschießende Betrag wird dem Konto ,,B“ „Produktive 
Löhne“ kreditiert. Dieser letztere Betrag setzt sich zusammen aus über 
nommenen Löhnen anderer Abteilungen und aus solchen Löhnen produk 
tiver Arbeiter eigener Werkstatt, die für Reparaturen u. dgl. aufgewendet 
worden sind. 
Das angeführte Konto „Verrechnete Unkosten“ dient dazu, um die 
von anderen Abteilungen übernommenen Betriebsunkosten aufzunehmen. 
Kreditiert wird dasselbe für alle weiter verrechneten Betriebsunkosten, 
so daß es natürlich während des Jahres einen Kreditsaldo aufweist. Wäre 
man in der Lage, die Unkostenzuschläge so genau zu treffen, daß sie die 
effektiven Unkosten ohne Rest absorbieren, so würde am Jahresschluß der 
Kreditsaldo des Unterkontos „Verrechnete Unkosten“ gleich sein den 
Debetsalden der Konten E bis Q a zuzüglich des Betrages für allgemeine 
Unkosten. Dies trifft jedoch nicht zu, sondern es verbleibt stets eine 
Differenz, welche um so größer ist, je mehr die Prozentsätze, mit denen 
man bei der Selbstkostenberechnung rechnet, von den effektiven Prozent 
sätzen abweichen (s. Kapitel Bücherabschluß). 
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