Full text: Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten

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schlagen höher und stolzer, wenn wir der ruhmreichen 
Stellung gedenken, die Deutschlands industrielle Leistungen 
in Paris 1900 errungen haben. Im Maschinenwesen, nament 
lich in der Elektrotechnik, im Schilfsbau, in der Optik und 
Mechanik, in der Chemie waren wir in der vordersten 
Reihe, dank einer wissenschaftlichen Grundlage von unver 
gleichlicher Tiefe, dank ausdauerndem Fleiß und ernster 
Gewissenhaftigkeit. Doch in dem „Land der unbegrenzten 
Möglichkeiten“ hat die gewerbliche Arbeit ebenfalls so 
wuchtige Selbständigkeit erreicht, ist sie überdies gerade 
da, wo unser Wettbewerb früher in Frage kam, durch pro- 
hibitive Schutzzölle gegen jeden nachhaltigen Einfall so er 
höht gesichert, daß wir nicht hoffen dürfen, überall einen 
materiellen Gewinn oder auch nur einen materiellen Ersatz 
für die von einer würdigen Vertretung erforderten Opfer 
davonzutragen. Es ist daher eine nicht wegzuschaffende 
Tatsache, daß wir auf gewissen Gebieten mit den Ameri 
kanern in ihrem eigenen Land nicht mitkommen können, 
so konkurrenzstark wir auch an und für sich sind. Auf 
der andern Seite ist die Ausstellungsmüdigkeit der deut 
schen Gewerbetreibenden erwiesen. Die westliche Ma 
schinengroßindustrie, die in Düsseldorf sich eben erst 
mustergültig bewährt hat, wird, soweit dies aus bis jetzt 
bekannt gewordenen Äußerungen erkennbar ist, kaum nach 
St. Louis gehen. Dasselbe gilt von unseren großen Elek 
trizitätsunternehmungen, denen ein etwa 50prozentiger Wert 
zoll für Dynamos und Motoren die Grenzen der Vereinigten 
Staaten beinahe prohibitiv sperrt. Demgegenüber stünde 
allerdings die Aussicht, durch St. Louis auf den Markt 
des lateinischen Amerika vermehrten Einfluß gewinnen zu 
können. 
Wenn nun trotzdem die führenden Firmen daheim 
bleiben, wenn nur die Fabrikanten und Industriellen zweiten
	        
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