Full text: Die Untersuchung landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe

Untersuchung von Stallmist. 
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5. Aschen-Bestandteile. Eine weitere, ebenfalls genau abgewogene Menge 
von 50—100 g wird zunächst langsam und bei möglichst niedriger Hitze in einer 
Platinschale verkohlt, sodann die kohlige Masse mit einer konzentrierten Lösung 
von Ätzbaryt durchfeuchtet und nach dem Eintrocknen bei erhöhter Temperatur 
vollständig verascht. Im übrigen ist bei der Darstellung und chemischen Untersuchung 
der Asche ganz ebenso zu verfahren, wie bezüglich der kieselsäurereichen 
Pflanzenasche vorgeschrieben ist (siehe unter „Pflanzenasche“). 
C. Berechnung der Ergebnisse auf ursprünglichen Stallmist. 
Die so für den flüssigen Teil A und den strohigen Teil B gefundenen Ergebnisse 
müssen auf den ursprünglichen Gesamtstallmist umgerechnet werden. 
1. Gesamtwassergehalt. Den gesamten Wassergehalt bezw. Trockensubstanzgehalt 
des Stallmistes erfährt man, indem man den Trockenrückstand der wässerigen Dünger 
flüssigkeit A (nach A. 6. a) unter Hinzurechnung des nach A. 1. bestimmten flüchtigen 
kohlensauren Ammons zu dem Trookensubstanzgehalt des gesamten strohigen Anteils B 
(a -f- h), vergl. unter 2. „Verarbeitung der Probe“ S. 126, hinzuaddiert und mit der ange 
wendeten Menge des Gesamtstallmistes in diese Summe dividiert. 
Beispiel.') Gewicht der Gesamtprobe Stallmist 110,9 kg. Nach Einweichen in 
Wasser beträgt das Gewicht 310,5 kg, das der abgespülten und ausgepreßten Streu (B) 
unmittelbar nach Beendigung des Auspressens 104,0 kg; daher ist das Gewicht der Dünger 
flüssigkeit A = 310,5 — 104,0 = 206,5 kg. 
Sind in der Düngerflüssigkeit A gefunden: 
1. gelöste Stoffe überhaupt 3,90 «/„ { g Stoffe, 
2. flüchtiges Ammoniak 0,0302, 
so beträgt die Trockensubstanz 3,9302 u / 0 
und die absolute GesamUTrockensubstanz in derselben x 206,5 
100 
= 8,1150 kg. 
Der Rückstand B wiegt nach dem Abtrocknen an der Luft 23,74 kg; durch Absieben 
gewinnt man 
a) 11,79 kg strohige Teile mit 81,64 °/ 0 Trockensubstanz = 9,62 kg Trockensubstanz. 
b) 11,95 kg bröcklige Masse mit 80,72 „ ,, = 9,646 „ „ 
Wir haben daher in 110,9 kg ursprünglichem Stallmist; 
Trockensubstanz 
In der Düngerflüssigkeit A 8,1159 kg 
Im festen Teil V I a) strohi 8 e Teile • ' 9 > 6200 ” 
\ b) bröcklige Masse . 9,6450 „ 
Summa 27,3809 kg 
= 21,69 °/ 0 Trockensubstanz oder 76,31 % Wasser. 
2. Andere Bestandteile. Dieselben berechnen sich in derselben Weise. 
Von dem festen Teile B (a und b) des Mistes werden nach dem Zerschneiden des 
strohigen Anteiles a kleinere Proben im Verhältnis von 11,79; 11,96 abgewogen, gemischt, 
erst bei 60—70° vorgetrocknet, gemahlen und die gemahlene Masse in vorstehender Weise 
weiter untersucht. Angenommen, diese Mischung von B hat ergehen; 
■nrncoorPnoi Also in der Gesamt- 
Wasserfrei Trockensubstanz 
— 9,62 + 9,645 == 19.265 kg. 
0,263 °/o 0,0507 kg. 
2,410 „ 0,3663 „ 
0,267 „ 0,0504 „ 
0,055 „ 0,0106 „ 
Wasser . . . 
Stickstoff . . 
Mineralstoffe , 
Phosphorsäure . 
Kali . . . . 
Lufttrocken 
7,65 o/ # 
0,243 „ 
2,230 „ 
0,246 „ 
0,051 „ 
') Vergl. G. Kühn, Landw. Versuchs-Stationen 1869, 12, 
Landwirtschaftliche Stoffe, 3. Auflage. 
124.
	        
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