Bienenhonig
Bienenhonig oder einfach Honig ist der von den Arbeitsbienen aus den
verschiedensten Blüten aufgesaugte und iti dem Honigmagen verarbeitete znckerreiche
Saft, welcher wieder in den Waben (Wachszellen) zum Zwecke der Ernährung der
jungen Brut abgeschieden wird.
Frisch ausgelassener Honig ist klar und dickflüssig, trübt sich aber allmählich
und erstarrt je nach seiner Zusammensetzung früher oder später zu einer mehr
oder weniger kristallinischen Masse.
Für die Farbe und den Geruch des Honigs sind beinahe ausschließlich die
Hinten maßgebend, von welchen die Bienen den Honig sammeln; außerdem ist die
Art der Gewinnung von einigem Einfluß auf die Farbe und Beschaffenheit des Honigs. 1 )
Der Koniferenhonig ist dunkler, weniger süß, hat bisweilen einen eigen
artigen Geruch und Geschmack. Er erstarrt schwieriger wegen seines Gehaltes
an Dextrinen.
Die überseeischen sog. Havannahonige sind in der Regel sehr unrein,
haben eine schmutziggelbe bis braune Farbe sowie meistens einen sehwachen, weniger
angenehmen Geruch und Geschmack.
In manchen Gegenden Deutschlands werden auch ganze Waben in den Handel
gebracht, die teilweise guten Honig enthalten, zuweilen aber auch Korbstöcken
entstammen, deren Inhalt teils aus Honig, Bienenbrut oder gar abgestorbener Brut
besteht.
Die chemische Zusammensetzung des Honigs erhellt aus folgenden Zahlen;
Gehalt
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Niedrigster
(8,30)
0,03
(22,23)
(27,36)
63,91
0,10
1,20
Spur
0,03
0,02
0,006
Höchster
(33,59)
2,42
(44,71)
(49,25)
79,12
(12,91) a )
8,50
2,81
0,21
0,68
0,088
Mittlerer
18,96
1,08
(36,20)
(37,11)
73,31
2,63
2,89
0,71
0,11
0,24
0,028
Außerdem enthält der Honig durchweg geringe Mengen Äpfelsäure, 8 )
Farbstoffe und Pollenkürner meistens von verschiedenen Pflanzen. Auch
kann er aus den Blüten giftiger Pflanzen, wie Rhododendron und Azaleaarten,
giftige Bestandteile aufnehmen.
l ) Yergl T Kellen Zeitschr. f. Untersuchungd.Nahrungs-u. Genußmittel 1899, 2,162.
__ 2 ) Dieser hohe Gehalt an Saccharose fand sich in Honig von Bienenstöcken, die in
der Nähe einer Rübenzuckerfabrik aufgestellt waren.
3 ) Vergl. A Hilger und Wolff, Zeitschr. f. Untersuchung d. Nahrungs- u. GenuB-
mittel 1904, 8, 110.