Bienenwachs.
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empfiehlt für die Bestimmung des Wassers im Wachs die Verwendung eines bis zur
halben Höhe mit dickem Filtrierpapier beschickten, hei 110° getrockneten, -weit
halsigen Wägegläschens, in das man die Wachsproben hineingibt, um nach dem
vollständigen Trocknen bei 110° den Gewichtsverlust zu bestimmen.
c) Zur Prüfung auf mineralische Beimengungen sowie Stärke usw.
werden etwa 0,5 g Wachs in 5 ccm Chloroform unter geringem Erwärmen gelöst.
Bei Gegenwart von fremden mineralischen Körpern oder Stärke verraten sich diese
Körper durch eine starke Trübung oder durch einen Bodensatz, in dem die Art der
stärkehaltigen Stoffe durch das Mikroskop leicht nachzuweisen sein wird.
Durch Veraschen einer anderen Probe Wachs erfährt man den Gehalt an
mineralischen Bestandteilen, welche letztere auf Gips, Kreide, Bleiglätte usw. zu
prüfen sein würden.
2. Bestimmung des spezifischen Gewichtes. Das spezifische Gewicht wird wie
bei den Fetten (S. 517) bestimmt 1 ) oder in der Weise, daß durch Vermischen von
Alkohol und Wasser eine Flüssigkeit hergestellt wird, in der ein Stückchen des zu
prüfenden Wachses sich bei 15° in der Schwebe erhält, ohne weder an die Ober
fläche zu steigen, noch zu Boden zu sinken. Es ist darauf zu achten, daß an dem
eingetauchten Stückchen keine Luftbläschen haften bleiben.
Das spezifische Gewicht des gelben und weißen Wachses liegt zwischen
0,965—0,975, jedoch scheint es auch bei manchen Sorten bis 0,955 herabzusinken.
Zusätze von Stearinsäure, Japanwachs und Karnaubawachs erhöhen das spezifische
Gewicht, solche von Paraffin, Ceresin und Talg erniedrigen es.
3. Bestimmung des Schmelzpunktes. Die Ermittelung desselben geschieht,
wie bei festen Fetten (S. 518) beschrieben ist, mittels eines an einem Thermometer
befestigten Kapillarröhrchens.
Der Schmelzpunkt des gelben Wachses liegt zwischen 63,5—64,5°, der des
weißen Wachses zwischen 64—65°.
4. Bestimmung der Kefraktion. Die Bestimmung geschieht in derselben
Weise wie bei den Speisefetten mittels des Zeißsehen Butter-Refraktometers (vergl.
S. 520), doch bedarf man dafür eines Thermometers, welches noch Temperaturen
von 75—80° anzeigt, da die Bestimmung der Refraktion wegen des hohen Schmelz
punktes bei etwa 70° vorgenomraen werden muß. J. Werder 1 2 ) und R. Berg 3 4 )
fanden für Bienenwachs und verschiedene Verfälschungsmittel folgende (bei 84° be
stimmte) auf 40° reduzierte Refraktometer-Zahlen:
wS' wachs Parafto Ceresin ^
J. Werder 42,6—45,4 47,0 66,0 25,5 41,0 30,0 1
R. Berg . 42,9-45,9 47,6-49,7 65,7—69,0 23,6-30,8 32,2—42,2 29,8-33,3/ 4o ~ 0U
Hiernach ist die refraktometrische Prüfung, die für reines Bienenwachs meist
Werte von 44—45 ergibt, eine wertvolle Vorprobe, bei der sich z. B. größere
Beimengungen von Paraffin- und Stearinsäure durch eine Erniedrigung, Karnauba
wachs dagegen durch eine Erhöhung der Refraktometerzahl zu erkennen geben.
Die Bleichung des Wachses ist nach J. Werder auf die Refraktion ohne Einfluß,
so daß weißes und gelbes Wachs dieselben Refraktometerzahlen zeigen.
1 ) H. Mastbaum (Zeitschr. f. angew. Chem. 1902, 15, 929) bedient sich zur Be
stimmung des spezifischen Gewichtes eines abgeänderten Regnaultschen Pyknometers.
2 ) Chem.-Ztg. 1898, 22, 59,
3 ) Ebenda 1903, 27, 752.
4 ) Nach S. 544 und 545 hinzugesetzt.