Contents: Großhandel und Industrie optisch-photographischer Bedarfsartikel

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steht und fällt, so mußte diesen außerordentlich beunruhigenden Nach 
richten entgegengetreten werden. 
An einem anderen unentbehrlichen Rohmaterial, der Gelatine, 
herrscht zwar kein Mangel, aber Gelatine wurde für militärische 
Zwecke beschlagnahmt. Hierbei handelt es sich aber nur um eine vor 
übergehende Maßnahme, so daß die bei den einzelnen Fabrikanten 
auftretenden Schwierigkeiten immer bald behoben waren. 
Der Mangel an Trockenplattenglas, der sich vorübergehend 
gleichfalls geltend machte, ist ausschließlich eine Frage der Kohlen 
beschaffung, denn unsere deutschen Glashütten sind in der Lage, den 
Bedarf unserer gesamten Trockenplattenindustrie an Glas mühelos 
zu decken, vorausgesetzt, daß sie die erforderlichen Kohlen erhalten. 
Denn die Kohlen spielen in der Tafelglasfabrikation die Hauptrolle, 
was allein daraus hervorgeht, daß zur Herstellung von einem 
Quadratmeter Photoglas ca. ein Zentner Braunkohle erforderlich ist. 
Von den Edelmetallen, die in der photographischen Industrie 
Verwendung finden und deren Beschaffung Schwierigkeiten bereitete, 
ist auch das Gold zu nennen. Denn wenn Gold zur Herstellung von 
goldhaltigen photographischen Materialien nicht mehr verwendet wer 
den darf, haben die so beliebten Tonfixierbäder ihr Ende erreicht. 
Nachdem auch schon vorher Palladium und Platin nicht mehr zu 
haben waren, würde mit der Entziehung des Goldes aus der photo 
graphischen Praxis der Auskopierprozeß seiner wesentlichsten Ver 
fahren beraubt werden. Aber schon als Platin nicht mehr zu haben 
war, wurde darauf hingewiesen, daß unsere Industrie für die ge 
samten Auskopierverfahren genügend Ersatz in den mannigfachen 
Entwicklungspapieren geschaffen habe und in der Tat herrscht ja auch 
an guten Entwicklungspapieren keinerlei Mangel, so daß man mit 
Recht sagen könnte, daß mit den Entwicklungspapieren, namentlich 
den Gaslichtpapieren, mit den verschiedenen Tonungsverfahren ein 
vollgültiger Ersatz für die Auskopierpapiere geschaffen worden sei. 
Da es aber trotzdem noch zahlreiche Photographen gibt, die am 
Auskopierverfahren festhalten, und da ferner das Auskopicrverfahren 
namentlich für Amateurphotographen unter Anwendung von Ton 
fixierbädern infolge der leichteren Kontrolle bequemer und einfacher 
zu handhaben ist als die größere Aufmerksamkeit erfordernde Hand 
habung der Gaslichtpapiere, so mußte auch dafür Ersatz geschaffen 
werden. Das ist geschehen durch verschiedene Tonungsverfahren, die 
von den Papierfabriken eingeführt wurden. 
Ebenso wie die Schwierigkeit bei der Beschaffung einzelner 
Materialien hat auch der Mangel an Arbeitskräften unsere optisch 
photographische Industrie gezwungen, Änderungen in der Fabrikation 
einzuführen, um sich den Verhältnissen anzupassen. Teilweise konnte
	        
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