Full text: Die deutschen Getreidezölle

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5—20 ha um 13 %, von 20—-100 ha um 23 %, von 100—500 ha 
um 36 %, von 500 ha und mehr um 34 %. 
Die vermehrte Steigerung bei den Besitzungen unter 
20 ha ist also nicht sehr bedeutend = 11 bis 13 %, sie steigt 
zwischen 20 und 100 ha auf 23 % und beträgt bei 100 bis 500 
und mehr ha 34 bis 36 %. 
Je größer die Getreidefläche und damit 
der Getreideverkauf des Betriebes ist, 
um so höher steigt der Preis und auch die 
Beleihungsfähigkeit des Bodens. Eine wert 
volle Bestätigung unserer Anschauung, daß Getreidezollpolitik 
Großgrundbesitzerpolitik ist. 1 ) 
An dieser Tatsache ändern auch die Stimmen nichts, die 
ein indirektes Interesse der nicht Getreide verkaufenden 
Bauern an den Getreidezöllen dartun wollen. Da gibt es einige, 
die da sagen, daß steigende Getreidepreise steigende Vieh 
preise im Gefolge hätten usw. Selbst wenn die Bewegung der 
Viehpreise nicht von mehr Faktoren als vom Preise des Getreides 
abhinge, würde dabei übersehen, daß eben die Teuerung des 
Getreides dem Viehzüchter das Futtermittel verteuert um einen 
Betrag, der höher als die Steigerung des Viehpreises ist, und 
zweitens sieht man sehr oft, daß steigende Getreidepreise sinkende 
Viehpreise im Gefolge haben. Das ist teils die Folge davon, 
daß, je teurer das Brot ist, um so geringer die Zahlungsfähigkeit 
der Bevölkerung für animalische Nahrungsmittel wird, teils 
davon, daß der Bauer infolge hoher Futtermittelpreise, nament 
lich bei schlechter Heuernte, vielfach gezwungen ist, sein Vieh 
um jeden Preis zu verkaufen. Auch jene Meinung ist irrig, 
welche von einer Ermäßigung der Getreidezölle die Wirkung 
1 ) So schon der heutige wissenschaftliehe Beirat des Bundes der Land 
wirte, Dr. G. Buhl and in der Wißschen Vierteljahrsschrift für Volks 
wirtschaft, 84. Band, 1884, und in der Zeitschrift des Landwirtschaftlichen 
Vereins in Bayern, 1884, S. 438.
	        
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