Ammoniaksalze
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Amorces
Bruche fettglänzend. A. besitzt einen starken,
nicht angenehmen Geruch, erweicht in der Hand
und gibt mit Wasser zerrieben eine weiße Emul
sion, welche sich auf Zusatz von Natronlauge
zunächst gelb und dann braun färbt. Zur Unter
scheidung von den ähnlichen Harzen Gälbanum
und Asa foetida können folgende Reaktionen
herangezogen werden; Beim Befeuchten mit
Atzkali oder Chlorkalklösung wird A. gelb, mit
Natriumhypochlorit violettrot. In konzentrierter
Schwefelsäure gibt es beim Erwärmen eine blut
rote Lösung, welche nach dem Verdünnen auf
Zusatz von Kalilauge nicht fluoresziert. Beim
Erhitzen mit der dreifachen Menge Salzsäure auf
6o° darf sich die Flüssigkeit nicht fäfben und
das Filtrat darf nach dem Übersättigen mit Am
moniak keine blaue Fluoreszenz zeigen. Die
wäßrige Auskochung wird auf Zusatz von Eisen
chlorid tiefrot. Beim Schmelzen mit Kali ent
steht das an der Fluoreszeinreaktion leicht kennt
liche Resorzin (s. d.). — A. enthält neben 60
bis 7oo/ 0 eines in alkalischem Alkohol löslichen
geschmacklosen Harzes von rötlicher Farbe etwa
20 —250/0 Gummi, 1—20/1 eines schwefelsauren
ätherischen Öls und Spuren Salizylsäure. , Die
Säurezahl beträgt 100—200, die Verseifungs
zahl 145.—162, der Trockenverlust bei 100 0 2,5
bis i2 0/o. Der Gehalt an Asche soll xoo/ 0 nicht
übersteigen. — Das A. wird in Form von Emul
sionen gegen Lungen- und Halsleiden verordnet
und als Bestandteil von Pflastern und Salben
zum Zerteilen und Reifen von Geschwüren an
gewandt. Zur Herstellung des hierfür erforder
lichen Pulvers muß das Harz vorher längere
Zeit über Kalk entwässert oder durch Gefrieren
spröde gemacht werden. Es gelangt aber viel
fach schon als Pulver in den Handel und ist
dann, vor Feuchtigkeit geschützt, über Kalk
aufzubewahren.
Ammoniaksalze (Ammoniumsalze) nennt
man die Verbindungen des Ammoniaks mit
Säuren. Sie reagieren, mit Ausnahme des koh
lensauren A., neutral. Ammoniumazetat
(Essig sau res Ammonium, lat. Ammonium
uceticum, frz. Acetate ammonique, engl. Am
monium Acetate) entsteht beim Einleiten von
Ammoniakgas in Essigsäure als ein weißes Kri
slallpulver, welches in Form seiner wäßrigen
Lösung als Liquor Ammonii acetici (frz.
Solution d’aeetate ammonique, engl. Solution of
Ammonium Acetate) medizinische Anwendung
findet. — Ammoniumbromid (lat. Ammo
nium bromatum, frz. Bromure ammonique, engl.
Bromide of Ammonium) wird durch Behand
lung von Ammoniak mit Brom gewonnen und
dient zum Ersatz des Bromkaliums sowie zur
Herstellung von brausendem Bromsalz. —
Ammoniumchlorid, Salmiak (s. d.). —
Ammoniumfluorid (Fluorammonium,
* at - Ammonium fluoratum, frz. Fluorure am-
nronique, engl. Ammonium Fluoride) entsteht
durch Sublimation von Chlorammonium mit
1' kiornatrium als ein weißes Kristallpulver,
-khes Glas angreift und daher in Gutta
perchaflaschen aufbewahrt werden muß. Es
,’udet Anwendung zum Glasätzcn, zur Vcr-
,'utung von Butter- und Milchsäuregärung in der
.’.rennerei, und in beschränktem Maße für me-
d'zmischc Zwecke. Ammoniumkarbonat
bildet als ir/ 2 fach saures Salz das sog. Hirsch
hornsalz (lat. Ammonium carbonicum, Sal Al-
cali volatile, frz. Carbohate ammonique, engl.
Ammonium Carbonate) des Handels, das zu me
dizinischen und technischen Zwecken, u. a. als
Backpulver, benutzt wird. Früher hauptsächlich
durch trockene Destillation tierischer Reste ge
wonnen, wird es jetzt meist durch Sublimation
eines nicht ganz trockenen Gemisches von
schwefelsaurem Ammoniak, Kreide und Kohle
dargestellt. Es riecht stark nach Ammoniak. -
Ammoniumnitrat (Salpetersaures Am
mon, Ammoniaksalpeter, lat. Ammo
nium nitricum, frz. Nitrate ammonique, engl.
Ammonium Nitrate), aus Ammoniak und Sal
petersäure, findet Anwendung zur F üllung von
Eismaschinen als Bestandteil von Kältemischun
gen, ferner zur Herstellung von Lachgas (Stick
oxydul) und in der Sprengtechnik. — Ammo
niumpersulfat (Überschwefelsaures Am
monium, lat. Ammonium persulfuricum, frz.
Persulfate ammonique, engl. Ammonium Per
sulfate), das Ammoniumsalz der in freiem Zu
stande nicht beständigen Überschwefelsäure,
entsteht bei der Elektrolyse einer gesättigten Lö
sung von Amproniumsulfat in verdünnter Schwe
felsäure inForm farbloser wasserlöslicherEristalle,
die bei der Einwirkung von Wasser Sauerstoff
abgeben. Das A. dient, wie das analoge, aus ihm
durch Umsetzung erhaltene Kalium- und Na
triumpersulfat, als kräftiges Oxydations- und
Desinfektionsmittel, — Ammoniumphosphat
(lat. Ammonium phosphoricum, frz. Phosphate
ammonique, engl. Ammonium Phosphate) wird
in letzter Zeit als ein konzentriertes, phos
phorsäure- und stickstoffhaltiges Düngemittel
empfohlen. Außerdem dient es zum Tränken
der Dochte für Stearinkerzen. — Ammonium
sulfat (lat. Ammonium sulfuricum, frz. Sul
fate ammonique, engl. Ammonium Sulfate),
durch Behandlung von Gaswasser mit Schwefel
säure erhalten, ist das Ausgangsprodukt für die
Herstellung der meisten Ammoniumverbindun-
gen. Im rohen Zustande bildet es das wichtigste
Stickstoffdüngcmittei. 1 — Ammoniumvanadi-
nat (lat. Ammonium vanadinicum, frz. Vana-
date ammonique, engl. Ammonium Vanadat),
die Verbindung der Vanadinsäure mit Ammo
niak, findet sich im Handel in zwei verschie
denen Modifikationen, als weißes und gelbes
Salz, von denen das erstere beim Kochen der
wäßrigen Lösung in die gelbe Form übergeht.
Das A. wird zur Erzeugung von Anilinschwarz
auf Wolle sowie in Verbindung mit Pyrogallus-
säure zur Herstellung von Tinte verwandt. Der
Preis, der in der vorigen Auflage noch mit
140 M. für t kg als überaus hoch bezeichnet
wurde, ist jetzt auf 29^—30 M. gesunken.
Ammoniaksoda, allgemein gebräuchliche Be
zeichnung für diejenige Soda, die nach dem
Solvayverfahren dargestellt wird, aber kein Am
moniak enthält. — Vgl. Soda.
Amol, ein mit großer Reklame angepriesenes
Rheumatismusmittel, ist Karmelitergeist.. _
Amorces, kleine Zündplättchen für Kinder
schießwaffen oder , Zünder für Sicherheitslam
pen, bestehen entweder aus Knallquecksilber
oder aus chlorsaurem Kali und rotem Phosphor,
die mit Gummischleim gemischt und' zwischen