Trüffeln
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Türkis
kennzeichnenden Geruch und Geschmack. Es
enthält 8,580/0 Wasser, 89,350/0 Stickstoffsub
stanz, 0,980/0 Asche und Spuren Fett und stick
stofffreie Extraktstoffe und ist daher als fast
reines, aber unlösliches Eiweiß zu bezeichnen.
Der mikroskopischen Untersuchung zufolge be
steht es zu etwa Vg aus Muskelfasern, während
2 /s pflanzlichen Ursprungs sind. T. wird für sich
allein und im Gemisch mit Kakao oder Suppen
mehlen als Kräftigungsmittel benutzt. Seiner
Verwendung zur Hebung des Eiweißverbrauchs
der minderbemittelten Bevölkerungskreise steht
der verhältnismäßig hohe Preis entgegen.
Trüffeln (frz. Truffes, engl, Truffles) bilden
eine artenreiche Gattung unterirdisch wach
sender Pilze (Tuber), von denen mehrere als
Speisepilze geschätzt werden. Die eßbaren T.
kommen in Laubwäldern vor und finden sich
alljährlich, oft zu Kreisen angeordnet, an be
stimmten Stellen, sog. Trüffelplätzen (Truf-
t ihr es), besonders im mittleren und südlichen
Frankreich (Perigord und Poitou, Departement
Dordogne, Vaucluse, Lot, Drome). Sie lieben
mageren, kalkhaltigen Boden sowie mittleres,
nicht zu heißes Klima und sind an das Vor
kommen gewisser Bäume, wie Eichen und
Buchen, gebunden. Die Trüffeln gehören mit
zur Jagdberechtigung und werden mit Hilfe be
sonders abgerichteter Jagdhunde oder, in Frank
reich, mit Schweinen aufgesucht. Man unter
scheidet die T. nach der Farbe in schwarze und
weiße T. Die wichtigste Sorte, die schwarze
oder Winter-T., ist von schwarzbrauner Farbe
und erscheint auf dem Durchschnitt wie mar
moriert und mit rötlichen bis violetten oder rot
braunen Adern durchzogen. Die weichen, war
zigen Knollen erreichen Walnuß- bis Apfel
größe. Am geschätztesten sind Stücke mit
einem Gewichte bis zu 30 g. Als Unterabteilun
gen unterscheidet man I. die Muskat-Winter-
T. aus Perigord und der Provence mit länglich
runden, warzigen Knollen, grausphwarzem,
weißlich geadertem Fleische, rostbraunen Keim-
körpem und moschusartigem Geruch und Ge
schmack, 2. die rostbraune T. aus der Cham
pagne, Poitou, Bourgogne und Oberitalien mit
kleineren, nußgroßen Knollen und rostrotem,
wenig geadertem Fleisch. Die Marder-T. be
sitzt ein schwarzes, wenig warziges und stark
geadertes Fleisch mit braunen Keimkörpern und
auffallendem Geruch nach Bierhefe. Die weiße
Wintertrüffel hat ungeadertes weißes Fleisch
mit roten Keimkörpern, die weiße Sommer
trüffel marmoriertes weißes, später ocker
farbiges und gräuliches Fleisch, die italieni
sche oder Sommertrüffel endlich glatte, un
regelmäßige Knollen von graugelber bis ocke-
riger Farbe und knoblauchartigem oder käsigem
Geruch. Im allgemeinen erntet man die Win
tertrüffeln im November bis Februar, die Som
mertrüffeln von Juli und September an. DieT.
werden getrocknet in Fässer oder in Papier ver
packt oder in Wein gekocht und dann in Öl
eingemacht in den Handel gebracht. Frische
T. halten sich in Sand oder Erde in guten Kellern
länger als 14 Tage. Hinsichtlich ihres Nähr
wertes gilt das unter „Pilze“ Gesagte. Als Ver
fälschungen hat man Beimischungen von Bovist
scheiben beobachtet, die aber an ihrem weißen
Rand und ihrem blauschwarzen, nicht marmo
rierten Fleische kenntlich sind. Weiter werden
beschädigte T. mit brauner Erde eingerieben
oder durch Eindrücken von Steinen beschwert.
Trunksuchtmittel sind Schwindelerzeugnisse
meist ausländischen Ursprungs, die Enzian,
Brechweinstein u. dgl. enthalten.
Tschuchiakabi, eine aus Japan stammende
Droge, besteht aus der Kapselfrucht einer
Orchidee und wird als wirksameres Ersatz
mittel für Kubeben und Kopaivabalsam emp
fohlen.
Tuben nennt man aus Zinn oder dessen Le
gierungen hergestellte, röhrenförmige Behälter,
meist mit Schraubenverschluß, die zur Aufnahme
von Farben, Pasten, Salben usw. dienen. Da
durch, daß man den Inhalt durch den Deckel
wieder fest von der Luft abschließen kann,
eignen sie sich namentlich für solche Zuberei-'«
tungen, die leicht verdunsten, verharzen oder
sonstwie verderben. Sehr gut bewährt haben
sich auch die neuerdings aus Pergamentpapier
hergestellten sog. Kampratuben.
Tuberosenöl (lat. Oleum tuberosae, frz. Essence
de tubereuse, engl. Tuberose oil). Unter diesem
Namen kommt ein durch Extraktion der Tube
rosenblüten mit Petroläther oder noch besser
ein nach dem Enfleurageverfahren gewonnener
Riechstoff in den Handel. Die aus Ostindien
stammende Tuberose (Polianthes tuberosa),
eine Pflanze aus derFamilie der Amaryllidazeen,,
enthält in den lilienähnlichen Blüten ein sehr
feines Aroma, das in der Parfümerie zur Her
stellung verschiedener Extraits mitverwendet
wird.
Tuberkulin (lat, Tuberculinum). Das von
Koch als Mittel gegen Tuberkulose in die Me
dizin eingeführte T. besteht aus dem Glyzerin-
auszuge der Reinkulturen abgetöteter Tuberkel
bazillen und kommt als eine klare, braune
Flüssigkeit von aromatischem Geruch und al
kalischer Reaktion in amtlich versiegelten Fläsch
chen zum Verkauf. Da es das Befinden der
Kranken vielfach zu verschlechtern scheint, wird
es bei Menschen kaum noch angewandt, findet
aber ausgedehnte Verwendung zur Prüfung von
Kühen auf Tuberkulose. T. darf von den Apo
theken zu Heilzwecken nur auf ärztliche Ver
ordnung abgegeben werden.
Tuchrot, ein im Jahre 1879 in den Handel ge
brachter Azofarbstoff zum Färben von Wolle,
findet sich in zwei Arten, G und B. Ersteres,.
ein rotbraunes, in Wasser ziemlich schwer
lösliches Pulver, besteht aus dem Natronsalze
der Amidoazobenzol - a - naphtolsulfosäure, die
Sorte B, ein dunkelbraunes, in Wasser mit fuch
sinroter Farbe lösliches Pulver, aus dem Natron
salze der Amidoazotoluolazonaphtholsulfosäure-
‘ Türkis, ein amorpher und undurchsichtiger
Schinuckstein dritten Ranges, ist trotz seiner ge
ringen Härte (6) und des nur schwachen, wachs
artigen Glanzes, wegen seiner schönen himmel
blauen, mitunter grünblauen Färbung recht be
liebt und wird der angenehmen Gegenwirkung
halber gern neben Diamanten und Perlen ver
wendet. Das in derben, nierenförmigen Stücken
auftretende Mineral besteht aus wasserhaltiger
phosphorsaurer Tonerde mit einem geringen
Gehalt an phosphorsaurem Kupfer und Eisen,