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Wohltätigkeits-Ratschläge für »die Regierungen und die
Wohlhabenden« 1 ) hinaus weiß Kankrin keinen Rat mehr,
wessen er sich übrigens auch bewußt ist.
Wie wir schon gesehen haben, ist Kankrin mit Malthus
nicht einverstanden, daß die Bevölkerung die Tendenz habe,
»Subsistenzmittel zu überschreiten,« i) 2 ) er ist vielmehr der
Meinung, daß diese »in zivilisierten Ländern mit der Be
völkerung« wachsen. Und er hat auf die Ursache von
Hungersnöten nicht unzutreffend hingewiesen, wenn er sagte,
daß dann nicht die Lebensmittel selber fehlen, sondern nur
die Geldmittel sie zu kaufen. 3 ) Aber richtige Konsequenzen
aus dieser Tatsache zu ziehen vermag Kankrin leider nicht.
Dem Programm einer konservativen Mittelstandspolitik bleibt
er treu, gleichviel wovon er spricht: ob von dem Volks
unterricht, daß die Leute »nicht überzivilisiert« würden und
sich »mit Katechismus, Lesen, Schreiben begnügen«
müßten; 4 ) ob von dem Luxus, daß erzwar schreiende Kon
traste schaffe, jedoch auch »nicht außer dem Interesse des
Armen sein könne,« u. s. w. In allen Unzuträglichkeiten
gesellschaftlicher Verhältnisse sieht er nur ein betrübendes
»Gebrechen der menschlichen Dinge.« 5 )
i) Ök. 198—200. — 2) Ök 67. — 3) Ök. 68. — “) Ök. 210.
5) Ök. 16.