106 VIII. Das Schreckgespenst der Trusts.
Nagel oder Bohnen, Blei oder Kupfer, es ist immer dasselbe.
Nehmen wir einmal an, die Zuckerraffinerien hätten einen Trust
gebildet, nachdem sie sich gegenseitig viele schlechte Geschäfts
jahre hindurch Konkurrenz gemacht; der ganze in den Fabriken
erzeugte Zucker soll durch einen Kanal zu erhöhten Preisen
an das Publikum gebracht werden. Gewinne zeigen Zuwachs,
Dividenden werden bezahlt, und die, welche früher ihre Mittel
dahinschwinden sahen, sind jetzt glücklich. Die Dividenden des
im Zuckergeschäft angelegten Kapitals bringen dem Anleger einen
viel höheren Gewinn als das in anderen Dingen angelegte Ka
pital. Die Preise für Zucker sind so hoch, daß Kapital, in einer
neuen Zuckerfabrik angelegt, ungeheuren Gewinn abwerfen würde.
Vielleicht hat sich der Trustteilnehmer verpflichtet, seinen Be
trieb nicht weiter zu vergrößern, oder sich nicht an einer gleichen
Anlage zu beteiligen: aber seine Bekannten und Verwandten ent
deckten bald die neue Möglichkeit des Gewinnstes. Er kann
ihnen raten, die Vollendung einer kleinen Fabrik zu beschleu
nigen, die dann natürlich Glied des Trustes werden muß, oder
wenn er selbst seinen Freunden einen solchen Wink nicht geben
will, so liegt doch immer Kapital auf der Lauer für solche Ge
legenheiten, besonders wenn es ruchbar würde, daß ein Trust
in der Bildung begriffen, wie eben in diesem Falle Zucker. Sofort
schießen wie durch einen Zauber neue Zuckerfabriken in die
Höhe. Je erfolgreicher der Trust ist, desto sicherer werden diese
Schlingpflanzen aufschießen. Recht angesehen, ist jeder Sieg eine
Niederlage. Für jede Fabrik, die der Trust aufkauft, wird eine
andere gegründet. Und so weiter, bis die Blase platzt.
Die Zuckerraffinerien haben im besonderen Falle mehr aus
dem Kapital herauszuschlagen versucht, als Kapital im allgemeinen
abwirft. Sie versuchten einen Teil des Kapitalozeans über das
Niveau der ihn umgebenden Wasser zu heben. Über den von
ihnen aufgeführten Bollwerken sind die Fluten hereingebrochen,
und das Kapital hat gerade wie Wasser, wieder sein natürliches
Niveau gefunden. Es ist wahr, daß eine kürzere oder längere
Periode nötig sein mag, um das verlorene Niveau wieder zu
erlangen; während dieser Periode mag auch der betreffende Artikel
in kleinen Mengen zu einem etwas höheren Preise als früher